Rheumadiagnostik in der Labormedizin
Die Rheumadiagnostik ist ein wesentlicher Bestandteil der Identifizierung und des Managements von rheumatischen Erkrankungen, die eine breite Palette von Autoimmunerkrankungen und entzündlichen Zuständen umfassen. Diese Einleitung bietet einen Überblick über die Schlüsselmarker und Laborverfahren, die in der Diagnose rheumatischer Erkrankungen verwendet werden.
Antinukleäre Antikörper (ANA) sind ein wichtiger Marker für systemische Autoimmunerkrankungen, insbesondere für systemischen Lupus erythematodes (SLE). Sie können auch bei anderen rheumatischen Erkrankungen erhöht sein.
Cyclische Citrullin Peptid-Antikörper (CCP-AK) sind spezifisch für die Diagnose von rheumatoider Arthritis (RA) und gelten als hochspezifischer Marker für diese Erkrankung.
ds-DNS-Antikörper sind ein spezifischer Marker für SLE und helfen bei der Unterscheidung von anderen Autoimmunerkrankungen.
ENA-Antikörper (extrahierbare nukleäre Antigene) umfassen eine Gruppe von Autoantikörpern, die bei verschiedenen Autoimmunerkrankungen, einschließlich SLE und Sjögren-Syndrom, vorkommen.
Granulozyten-Cytoplasma-Antikörper (ANCA) sind wichtig in der Diagnostik von Vaskulitiden, insbesondere von Wegener-Granulomatose und mikroskopischer Polyangiitis.
Phospholipid-Antikörper sind mit dem Antiphospholipid-Syndrom assoziiert, einer Erkrankung, die mit einem erhöhten Risiko für Thrombosen einhergeht.
Der Rheumafaktor ist ein weiterer wichtiger Marker für RA, obwohl er auch bei anderen Erkrankungen und in einem kleinen Prozentsatz bei Gesunden vorkommen kann.
Streptokokken-Antikörper sind relevant in der Diagnostik von rheumatischem Fieber, einer Komplikation nach Streptokokken-Infektionen.
Die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) und das C-reaktive Protein (CRP) sind unspezifische Marker, die zur Beurteilung von Entzündungsaktivitäten bei rheumatischen Erkrankungen verwendet werden.
HLA-B27 ist ein genetischer Marker, der mit einer Gruppe von Erkrankungen, den sogenannten seronegativen Spondyloarthritiden, assoziiert ist.
Diese diagnostischen Tests sind unerlässlich für die genaue Diagnose und das Management von rheumatischen Erkrankungen und spielen eine wichtige Rolle bei der Bestimmung der angemessenen Behandlungsstrategie.