Organbezogene Diagnostik

Die organbezogene Diagnostik stellt einen zentralen Bereich der Labormedizin dar, der für die Identifikation und Überwachung von Erkrankungen spezifischer Organsysteme unerlässlich ist. Durch gezielte Untersuchungen können frühzeitig pathologische Veränderungen erkannt, die Effektivität von Therapien bewertet und prognostische Aussagen getroffen werden. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die wichtigsten Bereiche der organbezogenen Diagnostik.

Herzdiagnostik

Die Labordiagnostik des Herzens umfasst Tests wie CK-MB, Troponin T und NT-proBNP, die kritisch für die Erkennung und Behandlung von Herzkrankheiten sind. Sie helfen bei der Diagnose von Herzinfarkten und der Bewertung des Herzinsuffizienzrisikos.

Leberdiagnostik

Die Überwachung der Leberfunktion erfolgt durch Parameter wie Bilirubin, ALT (GPT), AST (GOT) und γ-GT. Diese Marker ermöglichen die Erkennung von Hepatitis, Leberzirrhose und anderen Lebererkrankungen.

Magendiagnostik

Im Magen-Darm-Trakt sind Tests wie der 13C-Harnstoff-Atemtest für Helicobacter pylori, Gastrin und verschiedene Atemtests für die Diagnose von Infektionen, Funktionsstörungen und Unverträglichkeiten essenziell.

Nierendiagnostik

Die Nierenfunktion wird über Parameter wie Kreatinin, Cystatin C, Harnstoff, Elektrolyte und spezielle Proteinanalysen im Urin überwacht. Diese Diagnostik ist entscheidend für die Früherkennung und das Management von Nierenerkrankungen.

Pankreasdiagnostik

Zur Beurteilung der Pankreasfunktion dienen Tests wie Amylase, Lipase und Elastase. Die Überwachung dieser Enzyme ist wichtig bei der Diagnose von Pankreatitis und anderen Pankreaserkrankungen.

Liquordiagnostik und Körperflüssigkeitsdiagnostik

Die Analyse von Liquor und anderen Körperflüssigkeiten wie Aszites oder Pleuraerguss gibt Aufschluss über entzündliche Prozesse, Infektionen und maligne Erkrankungen im Zusammenhang mit dem Zentralnervensystem und anderen Körperhöhlen.

Die organbezogene Diagnostik bietet durch ihre spezifischen Testverfahren eine unverzichtbare Grundlage für die medizinische Diagnostik und Therapieplanung. Sie ermöglicht eine zielgerichtete Behandlung und verbessert somit maßgeblich die Patientenversorgung und -sicherheit.