ACTH

Beim ACTH handelt es sich um das adrenocorticotrope Hormon das auch Corticotropin genannt wird.
Es wird in den Zellen des Hypophysenvorderlappens (Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse) unter Einfluss des CRH (Corticotropin-Releasing-Hormon) gebildet wird.
Das ACTH wiederum steuert die Biosynthese und die Ausschüttung der Hormone der Nebennierenrinde.

Das Verfahren

Benötigtes Material

  • EDTA-Blut

Vorbereitung des Patienten

  • Nicht nötig       

Störfaktoren

  • Per Fahrdienst zum Labor bringen oder
  • Zentrifugieren, abseren und tiefgefroren einschicken

Normwert

Tageszeit Normwert in pg/ml
8-10 Uhr 10-60
20-22 3-30

Indikationen

  • Verdacht auf Nebennierenrindeninsuffizienz (Unterfunktion der Nebennierenrinde)
  • Verdacht auf das Cushing-Syndrom – Gruppe von Erkrankungen, die zum Hyperkortisolismus (Hypercortisolismus) ‒ Überangebot von Cortisol ‒ führen

Interpretation

Interpretation erhöhter Werte

  • Angst, Stress
  • Primäre Nebennierenrindeninsuffizienz (Morbus Addison)
  • Sekundäres Cushing-Syndrom (d. h. ACTH-abhängiges Cushing-Syndrom)
  • ektope ACTH-Produktion im Rahmen bösartiger Neubildungen wie Bronchialkarzinom (Lungenkrebs), Pankreaskarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs)

Interpretation erniedrigter Werte

  • Primäres Cushing-Syndrom (durch einen Tumor der Nebennierenrinde)
  • Sekundäre Nebennierenrindeninsuffizienz (durch: hypophysäre Tumoren, hypothalamische Tumoren (z. B. Craniopharyngeom, Germinom etc.), Tumormetastasen, Granulome (z. B. Sarkoidose, Tuberkulose, Syphilis, Eosinophiles Granulom etc.), Hämochromatose, Amyloidose, Trauma, Radiotherapie, Sheehan-Syndrom)
  • Tertiäre Nebenniereninsuffizienz (durch hypothalamische Störung)