Liquordiagnostik: Einblick in die Untersuchung des Nervenwassers
Die Liquordiagnostik beinhaltet die Analyse der Cerebrospinalflüssigkeit (CSF), die das Gehirn und das Rückenmark umgibt und schützt. Diese Flüssigkeit kann wichtige Hinweise auf eine Reihe von Erkrankungen geben, einschließlich Infektionen (wie Meningitis), Entzündungen, Autoimmunerkrankungen, maligne Erkrankungen und neurodegenerative Störungen.
Der erste Schritt in der Liquordiagnostik ist die Liquorpunktion (Lumbalpunktion), ein Verfahren, bei dem eine Probe der Cerebrospinalflüssigkeit aus dem Rückenmarkskanal, normalerweise im unteren Lendenbereich, entnommen wird. Die Prozedur wird unter sterilen Bedingungen durchgeführt und erfordert besondere Sorgfalt, um Komplikationen zu vermeiden.
Nach der Entnahme wird der Liquor auf verschiedene Parameter hin analysiert. Dazu gehören die Zellzahl, das Vorhandensein von Proteinen, Glukosekonzentrationen, Lactat, Immunoglobuline und spezifische Marker für Entzündungen oder Blutungen. Ferner können mikrobiologische Kulturen und PCR-Tests durchgeführt werden, um spezifische Erreger zu identifizieren, die Infektionen verursachen könnten.
Die Liquordiagnostik liefert wertvolle Informationen, die entscheidend für eine genaue Diagnosestellung und die Einleitung einer geeigneten Therapie sind. Sie ist unerlässlich für das Verständnis und die Behandlung einer Vielzahl von Erkrankungen des zentralen Nervensystems.