Thymidinkinase (TK)
Die Thymidinkinase (TK) ist ein Zellenzym, das am Einbau des Nukleosids (Grundbaustein der Nukleinsäure) Thymidin in die DNA (Desoxyribonukleinsäure) beteiligt ist. Ihre Konzentration ist somit ein Maß für die Teilungsaktivität von Zellen.
Da insbesondere maligne Erkrankungen des blutbildenden und lymphatischen Systems durch hohe Zellteilungsraten gekennzeichnet sind, kann die Bestimmung der Thymidinkinase als Tumormarker bei diesen Erkrankungen eingesetzt werden.
Tumormarker sind körpereigene Substanzen, die von Tumoren gebildet werden und im Blut nachweisbar sind. Sie können einen Hinweis auf eine maligne (bösartige) Neubildung geben und dienen als Verlaufsuntersuchung im Rahmen der Krebsnachsorge.
Das Verfahren
Benötigtes Material
- Blutserum
Vorbereitung des Patienten
- Nicht nötig
Störfaktoren
- Keine bekannt
Normwerte
Normwerte in U/l | |
Kinder | < 10 |
Erwachsene | < 5 |
Indikationen
- Verdacht auf eine akute/chronische Leukämie (Blutkrebs)
- Verdacht auf Morbus Hodgkin und Non-Hodgkin-Lymphome
- Therapie-/Verlaufskontrolle bei oben genannter Tumorerkrankung bzw. bei Tumoren mit hoher Zellumsatzrate (Proliferation)
Interpretation
Interpretation erhöhter Werte
- Leukämie (Blutkrebs)
- Morbus Hodgkin (Lymphogranulomatose) – die Lymphknoten und das Lymphsystem betreffende Krebserkrankung, die typische Zellen (Sternberg-Reed-Zellen) im histologischen Präparat zeigt
- Non-Hodgkin-Lymphome – die Lymphknoten und das Lymphsystem betreffende Krebserkrankung
- Plasmozytom (multiples Myelom) – bösartige Tumorerkrankung aus der Gruppe der Non-Hodgkin-Lymphome. Sein Ursprung liegt wie bei allen Lymphomen im lymphatischen Gewebe.
Interpretation erniedrigter Werte
- Keine diagnostische Bedeutung
Weitere Hinweise
- Die Aktivität der Thymidinkinase erlaubt Rückschlüsse auf den Verlauf der Erkrankung.
- Nicht-maligne Erkrankungen mit hoher Proliferationsrate (z. B. Virus-Infektionen aus der Herpesgruppe wie CMV- bzw. EBV-Infektionen) können ebenfalls zu einer Erhöhung der TK-Aktivität führen.