Neuron-spezifische Enolase (NSE)
Bei der Neuron-spezifischen Enolase (NSE) handelt es sich um einen sogenannten Tumormarker:
Tumormarker sind körpereigene Substanzen, die von Tumoren gebildet werden und im Blut nachweisbar sind. Sie können einen Hinweis auf eine maligne (bösartige) Neubildung geben und dienen als Verlaufsuntersuchung im Rahmen der Krebsnachsorge.
Das Verfahren
Benötigtes Material
- Blutserum; zur Vermeidung einer Hämolyse sollte das Blut nach der Gerinnung zentrifugiert und das Serum abpipettiert werden
- Liquor (Nervenwasser)
Vorbereitung des Patienten
- Nicht nötig
Störfaktoren
- Keine bekannt
Normwert
Erwachsene | < 12,5 μg/l |
Säuglinge (< 1 Lebensjahr) | < 25 μg/l |
Indikationen
- Therapie und Verlaufskontrolle neuroendokriner Tumoren und APUDome (amine percursor uptake and decarboxylation; heute ersetzt durch NET (neuroendokrine Tumoren) oder GEP-NET ( = gastroenteropankeatische NET))
Interpretation
Interpretation erhöhter Werte
- Bronchialkarzinom (Lungenkrebs; Sensitivität (Prozentsatz erkrankter Patienten, bei denen die Krankheit durch die Anwendung des Tests erkannt wird, d. h. ein positives Testresultat auftritt) > 80 %)
- Neuroblastom (Sensitivität circa 60 %) – bösartiger Hirntumor
- Seminom (Sensitivität circa 60 %) – Hodenkarzinom (Hodenkrebs)
- Bronchopneumonie (Lungenentzündung)
- Morbus Creutzfeldt-Jakob (erhöhte NSE-Werte im Liquor gehen typischen EEG-Veränderungen voraus!) – seltene Enzephalopathie (Gehirnerkrankung), die zu einer fortschreitenden Demenz führt
- Hepatitis (Leberentzündung)
- Lungenfibrose – bindegewebiger Umbau der Leber, der zu Funktionseinschränkungen führt
- Mammakarzinom (Brustkrebs)
- Neuroblastom
- Nierenzellkarzinom (Nierenkrebs)
- Schilddrüsenkarzinom (Schilddrüsenkrebs)
- ZNS-Erkrankungen (Meningitis, Multiple Sklerose, Hirninfarkt)
Interpretation erniedrigter Werte
- Keine diagnostische Bedeutung
Achtung!
Falsch hohe Werte durch Hämolyse (Freisetzung größerer NSE-Mengen aus den Erythrozyten)