Östrogentest
Der Östrogentest (Östrogen-Test; Östrogen-Gestagen-Test) wird ggf. im Anschluss an einen negativen Gestagentest bei Amenorrhoe (Ausbleiben der Regelblutung) durchgeführt.
Bei den Östrogenen handelt es sich um weibliche Geschlechtshormone. Diese werden vor allem in den Ovarien (Graafscher Follikel, Corpus luteum), zum geringen Anteil jedoch auch in der Nebennierenrinde, gebildet.
Die Östrogen-Konzentration verändert sich im Laufe des weiblichen Zyklus.
17-Beta-Östradiol ist das wirksamste der weiblichen Sexualhormone.
Östrogene werden aus dem Cholesterin synthetisiert.
Das Verfahren
Beim Östrogentest wird das Endometrium (Gebärmutterschleimhaut) durch ein Östrogen stimuliert (Proliferationsphase), das heißt aufgebaut und anschließend durch ein Gestagen umgewandelt (Sekretionsphase).
Für den Östrogen-Test nimmt die Patientin eine Östrogen-Gestagen-Kombinationen (z. B.: Femoston®) ein.
Indikationen
- Negativer Gestagentest (Abgrenzung von anatomischen Problemen der Genitalorgane von ungenügender ovarieller Östrogenproduktion)
- Primäre bzw. sekundäre Amenorrhoe
Kontraindikationen (Gegenanzeigen)
- Leberfunktionsstörungen
- Schwere Hypertonie (Bluthochdruck)
- Thromboembolie
Interpretation
Positiver Test
- Die Blutung weist auf ein intaktes, das heißt stimulierbares Endometrium (Gebärmutterschleimhaut) hin
Negativer Test
- Bei fehlender Blutung besteht der Verdacht auf eine uterine (endometriale) Amenorrhoe (Gebärmutter- bzw. Gebärmutterschleimhaut-bedingtes Ausbleiben der Regel)