Dehydroepiandrosteronsulfat (DHEAS)
Beim Dehydroepiandrosteron-Sulfat (DHEAS) handelt es sich um ein männliches Sexualhormon, welches in der Nebennierenrinde gebildet wird und zur Gruppe der androgenen 17-Ketosteroide gehört.
Bei Frauen wird DHEA zusätzlich zu 20-30 % in den Ovarien (Eierstöcken) synthetisiert und zu 10 % durch periphere Konversion gebildet.
DHEA wird wie die anderen Sexualhormone aus Cholesterin synthetisiert und in der Leber in DHEA-S metabolisiert (verstoffwechselt). Es unterliegt nicht wie die meisten Sexualhormone einer zirkadianen Rhythmik.
Da DHEA-S und DHEA im Gleichgewicht stehen, sollte immer DHEA-S bestimmt werden, da geringere Schwankung und gleiche Aussagekraft.
Für Frauen ist das DHEA-S ein essentieller Baustein der Androgensynthese (Testosteron).
Das Verfahren
Benötigtes Material
- Blutserum
Vorbereitung des Patienten
- Keine Vorbereitung nötig
Störfaktoren
- Keine bekannt
Normwerte bei Frauen
Alter | Normwerte in µg/dl |
1. Lebenswoche (LW) | 108-607 |
1.-4. LW | 31,6-431 |
1.-12. Lebensmonat (LM) | 3,4-124 |
1.-4. Lebensjahr (LJ) | 0,47-19,4 |
5.-10. LJ | 2,8-85,2 |
10.-14. LJ | 33,9-280 |
15.-19. LJ | 65,1-368 |
20.-24. LJ | 148-407 |
25.-34. LJ | 98,8-340 |
35.-44. LJ | 60,9-337 |
45.-54. LJ | 35,4-256 |
55.-64. LJ | 18,9-205 |
65.-74. LJ | 9,4-246 |
> 75. LJ | 12-154 |
Normwerte bei Männern
Alter | Normwerte in µg/dl |
1. Lebenswoche (LW) | 108-607 |
1.-4. LW | 31,6-431 |
1.-12. Lebensmonat (LM) | 3,4-124 |
1.-4. Lebensjahr (LJ) | 0,47-19,4 |
5.-10. LJ | 2,8-85,2 |
10.-14. LJ | 24,4-247 |
15.-19. LJ | 70,2-492 |
20.-24. LJ | 211-492 |
25.-34. LJ | 160-449 |
35.-44. LJ | 88,9-427 |
45.-54. LJ | 44,3-331 |
55.-64. LJ | 51,7-295 |
65.-74. LJ | 33,6-249 |
> 75. LJ | 16,2-12 |
Gelb markiert der Normbereich (therapeutischer Bereich) für eine DHEA-Substitutionstherapie.
Indikationen
- Nebenniereninsuffizienz (z. B. Adrenopause)
- Adrenogenitales Syndrom (AGS) – autosomal-rezessiv vererbte Stoffwechselkrankheit, die durch Störungen der Hormonsynthese in der Nebennierenrinde gekennzeichnet sind. Diese Störungen führen zu einem Mangel an Aldosteron und Cortisol.
- Hirsutismus – männlicher Behaarungstyp
- Virilisierung bei der Frau (Vermännlichung)
- Verdacht auf androgen-bedingte Ovarialinsuffizienz
- Nebennierenrindentumoren
Interpretation
Interpretation erhöhter Werte bei Frauen
- Adrenogenitales Syndrom (AGS)
- Genetisch bedingte Defekte in der Steroidbiosynthese
- Hirsutismus
- Nebennierenrindenhyperplasie – Vergrößerung der Nebennierenrinde
- Nebennierenrindentumoren
- Virilisierung
Interpretation erhöhter Werte bei Männern
- Adrenogenitales Syndrom (AGS) – Erkrankung, die durch eine Störung in der Synthese der Steroide bedingt ist
- Genetisch bedingte Defekte in der Steroidbiosynthese
- Nebennierenrindenhyperplasie
- Nebennierenrindentumoren
Interpretation erniedrigter Werte
- Nebenniereninsuffizienz (z. B. Adrenopause)
Weitere Hinweise
- Es sollte zu diagnostischen Zwecken DHEA-S (nicht DHEA) bestimmt werden, da es im Gleichgewicht mit DHEA-S steht und aussagekräftig ist, gleichzeitig jedoch geringeren Schwankungen als DHEA unterliegt.
- Bei Personen mit Nebennierenrindeninsuffizienz kann eine Therapie mit DHEA positive Effekte auf die Lebensqualität zeigen (gelb markiert oben der therapeutische Bereich einer DHEA-Substitution).