Cortisol im Urin
Beim Cortisol handelt es sich um ein Hormon, welches in der Nebennierenrinde gebildet wird und zur Gruppe der Glucocorticoide gehört.
Die Produktion und Sekretion wird durch das ACTH (adrenokortikotropes Hormon) stimuliert.
Im Blut tritt es zu 90 % in gebundener Form auf, nur circa zehn Prozent zirkulieren frei. Es wird über die Niere ausgeschieden.
Zu den Hauptwirkungen zählen die Gluconeogenese (Neubildung von Glucose aus Nichtkohlenhydraten (Lactat, glykogene Aminosäuren, Intermediate des Zitronensäurezyklus, Glycerol)), Immunsuppression aber auch Effekte auf den Fettstoffwechsel (Förderung der lipolytischen Wirkung von Adrenalin und Noradrenalin) und den Proteinumsatz (katabol; Abbau von Eiweiß/muskelabbauend). Es wirkt antiphlogistisch (entzündungshemmend) und immunsuppressiv.
Das Verfahren
Benötigtes Material
- 24h-Sammelurin
Vorbereitung des Patienten
- 24h-Sammelurin
Störfaktoren
- Keine bekannt
Normwerte
Alter | Normwerte in μg/die |
Kinder bis 10. Lebensjahr | 2-27 |
Kinder 11.-20. Lebensjahr | 5-55 |
Erwachsene | 7,3-23,5 |
Indikationen
- Verdacht auf Hyperkortisolismus (Hypercortisolismus; Überangebot von Cortisol)
Interpretation
Interpretation erhöhter Werte
- Morbus Cushing – Krankheitsbild, welches durch ein Überangebot an Glucocorticoiden (Hypercortisolismus) bedingt ist (Abklärung erforderlich, ob primär oder sekundär; siehe dazu unter ACTH)
Interpretation erniedrigter Werte
- Nicht klinisch relevant
Hinweise
- Bei unklaren Testergebnissen ist ein Dexamethason-Kurztest durchzuführen