Hormondiagnostik
Die Labordiagnostik von Hormonen ist ein wesentlicher Bestandteil der medizinischen Untersuchung, da Hormone eine zentrale Rolle in zahlreichen Körperfunktionen spielen. Diese Einleitung bietet einen Überblick über die wichtigsten Hormontests, die zur Bewertung verschiedener endokriner Funktionen und zur Diagnose von Hormonstörungen eingesetzt werden.
Die Bestimmung von Steroidhormonen wie 17-Beta-Östradiol, 17-Hydroxy-Progesteron, Androstendion, Cortisol, Dihydrotestosteron, Gesamt-Testosteron, freies Testosteron, Progesteron, Östriol (E3) und Östron (E1) ist wichtig für die Beurteilung der sexuellen Funktion, Fruchtbarkeit und Nebennierenfunktion.
Die Analyse von Hypophysenhormonen wie ACTH (Adrenocorticotropes Hormon), Follikelstimulierendes Hormon (FSH), luteinisierendes Hormon (LH), Prolaktin (PRL) und Somatotropes Hormon (STH) gibt Aufschluss über die Regulation und Funktion der Hypophyse.
Die Bestimmung von TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon), fT3 (Trijodthyronin) und fT4 (Thyroxin) ist entscheidend für die Beurteilung der Schilddrüsenfunktion.
Die Schilddrüsendiagnostik fokussiert sich auf die Evaluierung der Schilddrüsenhormone, die essentiell für die Regulation des Stoffwechsels, Herzfunktion und Energiehaushalt sind. Störungen wie Hypothyreose und Hyperthyreose sind häufige Erkrankungen, die eine gezielte Behandlung erfordern.
Die Untersuchung von Aldosteron, Renin und dem Serum-Aldosteron-Renin-Quotienten ist wichtig bei der Diagnostik von Erkrankungen des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems, wie Hypertonie und Hyperaldosteronismus.
Calcitonin, Parathormon (PTH) und Osteocalcin sind Marker für die Knochenstoffwechselregulation und relevant bei der Diagnose von Erkrankungen wie Osteoporose und Hyperparathyreoidismus.
Die Nebenschilddrüsendiagnostik konzentriert sich auf die Bewertung von PTH, das eine Schlüsselrolle in der Regulation des Calcium- und Phosphatstoffwechsels spielt.
Amenorrhoe-Diagnostik ist entscheidend für die Beurteilung der Ursachen ausbleibender Menstruationszyklen, die auf verschiedene hormonelle Ungleichgewichte zurückgeführt werden können, einschließlich Problemen mit der Hypophyse, den Eierstöcken und anderen Teilen des endokrinen Systems.
Neuroendokrine Marker wie Melatonin, Serotonin und Leptin geben Einblicke in die Regulation von Schlaf, Stimmung und Appetit.
Spezifische Tumormarker wie Alpha-Fetoprotein (AFP) und humanes Choriongonadotropin (HCG) sind wichtig für die Diagnose und Überwachung von bestimmten Krebserkrankungen.
Zusätzlich werden dynamische Tests wie der ACTH-Kurztest, Clomifentest, Dexamethason-Hemmtest, Dexamethason-Kurztest, GnRH-Test und TRH-Test verwendet, um die Funktionalität des endokrinen Systems zu überprüfen.
Diese Hormontests sind unerlässlich für die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des endokrinen Systems, einschließlich Störungen der Schilddrüse, Nebennieren, Hypophyse, sowie reproduktiven und metabolischen Erkrankungen.