Herpes genitalis
Herpes genitalis ist eine Viruserkrankung, die entweder durch eine Primärinfektion mit dem Herpes-Simplex-Virus Typ II entsteht oder durch Reaktivierung von Viren, die in Ganglien (Nervenknötchen) von einer vorangegangenen Infektion zurückgeblieben sind.
Die Inkubationszeit – Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung – liegt zwischen zwei und zwölf Tagen.
Symptome – Beschwerden
Folgende Symptome und Beschwerden können auf einen Herpes genitalis hinweisen:
- Juckreiz
- Spannungsgefühl
- Bläschenbildung – im Bereich von Genitalien und Harnröhre
- Hohes Fieber
- Anschwellen regionaler Lymphknoten
- Hirnhautentzündung
Ursachen
Eine Ansteckung mit dem Herpes-Simplex-Virus erfolgt oftmals bereits im Kindesalter durch Schmier- oder Tröpfcheninfektion.
Der Hauptübertragungsweg ist jedoch der Geschlechtsverkehr.
Des Weiteren ist es möglich, bei bestehender Herpes-Infektion der Lippen den Erreger beim Oralverkehr auch auf den Genitalbereich zu übertragen. Die Viren breiten sich auch im Nervensystem aus und besitzen die Fähigkeit, sich so zu tarnen, dass sie vom Immunsystem des Körpers nicht erkannt werden. Auf diese Weise verbleiben die Viren in den sogenannten Ganglien (Nervenknötchen).
Sobald der Körper sich in einer abwehrschwachen Lage befindet, kann es zum erneuten Ausbruch der Erkrankung kommen.
Diagnostik
Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen
- Herpes simplex-Virus Typ 1/2-Antikörper (IgG; IgM)
- Herpes simplex-Virus Typ 1/2 (Herpes genitalis) – Anzucht der Viren aus Bläscheninhalt
- Direkter Nachweis von Virus-DNA mit der PCR (Polymerase Kettenreaktion)
- Immunfluoreszenz (Antikörperfärbung)
- Elektronenmikroskopischer Direktnachweis
Therapie
Oftmals ist eine Behandlung nicht notwendig, da die Bläschen von allein abheilen.
Unterstützend kann eine Zinkmixtur aufgetragen werden.
Mögliche Medikamente zur Behandlung der Herpes-Infektion sind Virostatika (virushemmende Mittel), wobei eine vollständige Ausschaltung des Virus nicht möglich ist und eine Reinfektion jederzeit auftreten kann.
Gelegentlich kommen auch bei Superinfektionen mit Bakterien Antibiotika zum Einsatz.