Hepatitis C

Das Hepatitis-C-Virus wird fast ausschließlich parenteral – durch Blut – übertragen.

Bis zum Jahre 1991 gab es keine Nachweismethode für das Virus, sodass es bei Blutübertragungen häufig zur Hepatitis-C-Infektion kam. Deshalb wurde die Hepatitis C auch als Transfusionshepatitis bezeichnet.

Die Infektion durch Blutübertragungen ist heute durch sichere Testmethoden in Deutschland weitgehend ausgeschaltet und eine Ansteckung äußerst unwahrscheinlich.

Mittlerweile ist der Missbrauch von Drogen eine der häufigsten Quellen für die Neuinfektion mit Hepatitis C. Des Weiteren gilt medizinisches Personal, welches häufig mit Blut in Kontakt kommt, als gefährdet.

Eine
sexuelle Übertragung ist bei der Hepatitis C sehr unwahrscheinlich, eine Übertragung von der Mutter auf das Kind seltener als bei der Hepatitis B (circa. 2-7 %, abhängig von der Höhe der "Viruslast" der Mutter).

In Deutschland sind weniger als 0,5 % der Bevölkerung Träger des Virus. In ganz Europa sind circa 5 Millionen Menschen infiziert.

Die
Inkubationszeit – Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung – liegt zwischen zwei und 26 Wochen. Die Erkrankung ist meldepflichtig.

Übertragungswege

  • Ausschließlich bei direktem Blut-zu-Blut-Kontakt nachgewiesen
  • Intravenöser Drogenkonsum: Durch das gemeinsame Benutzen von Injektionsnadeln oder durch gemeinsames Verwenden anderer Utensilien (z. B. Löffel), auch wenn Blut nicht sichtbar ist
  • Durch ungeschützten Sexualkontakt möglich, aber sehr selten (geschätztes Risiko liegt bei etwa 2-3 %) – Blutkontakt vermeiden (z. B. während der Regelblutung oder bei verletzenden Geschlechtspraktiken), besser ein Kondom verwenden
  • Tätowierungen und Piercen bei mangelnder Hygiene
  • Gemeinsames Verwenden von Rasierern, Zahnbürsten, Nagelscheren usw.
  • Übertragung durch Stillen nicht wahrscheinlich (infizierten Müttern wird nicht vom Stillen abgeraten, da die Vorteile des Stillens die geringe Ansteckungsgefahr weit überwiegen)
  • Übertragung durch Küssen extrem unwahrscheinlich, wenn keine offenen Wunden im Mundbereich vorhanden sind

Keine Ansteckungsgefahr durch Händeschütteln, Umarmen, das gemeinsame Waschen von Kleidungsstücken in einer Waschmaschine u. a.

Beschwerden und Symptome

Die ersten Tage der Infektion verlaufen zumeist symptomlos. Erst nach etwa zwei bis neun Tagen stellt sich ein deutliches Krankheitsgefühl ein:

  • Übelkeit
  • Durchfall
  • Appetitlosigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Starkes Fieber
  • Gelenkschmerzen
  • Gelegentlich Hautausschlag
  • Evtl. Bradykardie – zu langsamer Herzschlag: < 60 Schläge pro Minute

Die typischen Symptome der Gelbsucht treten eher selten auf:

  • Ikterus – Gelbfärbung von Haut und Augen
  • Stuhlentfärbung
  • Dunkelfärbung des Urins

In etwa 90 % der Fälle verläuft die Erkrankung symptomlos.

Etwa in 50-80 % der Fälle wird die Erkrankung chronisch (dauerhaft).

Bei chronischem Verlauf sind langfristige Leberschäden wie Leberzirrhose möglich. Dabei verliert die Leber ihre Funktionsfähigkeit, was in chronischem Leberversagen endet.

Bei Patienten, die eine durch Hepatitis C verursachte Leberzirrhose aufweisen, steigt das Risiko für ein hepatozelluläres Karzinom (Leberkrebs) deutlich an.

Diagnostik

Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen

  • Serologie – Nachweis von Hepatitis C-typischen Antigenen
    • HCV-RNA
    • Anti-HCV –ist jedoch nicht zum Ausschluss einer akuten Hepatitis C nicht geeignet, da es erst mehrere Wochen nach der Infektion positiv wird
  • Alanin-Aminotransferase (ALT, GPT), Aspartat-Aminotransferase (AST, GOT), Glutamat-Dehydrogenase (GLDH) und Gamma-Glutamyl-Transferase (γ-GT, Gamma-GT; GGT) – wegen der Leberfunktion (sogenannte Transaminasen)

Hepatitis C-Viren können labordiagnostisch nachgewiesen werden:

  • HCV-Antikörper-Nachweis
  • HCV-RNA-Nachweis

Oftmals sind die Antikörper erst Monate nach einer Infektion nachweisbar.

Therapie

Die Therapie der Erkrankung sollte möglichst frühzeitig erfolgen, um eine Chronifizierung zu verhindern.

Die medikamentöse Behandlung besteht in der Gabe von Interferon-a in Kombination mit Ribavirin.

Die Erfolgsraten in der Behandlung der chronischen Hepatitis C haben sich von circa 10 % mit einer Interferon alfa-Monotherapie (zu Beginn der 90er Jahre) auf über 50 % bei einer Kombinationsbehandlung mit Interferon alfa und Ribavirin verbessert.

Eine Schutzimpfung gegen Hepatitis C existiert derzeit noch nicht.

Achtung!

Eine Wiederansteckung ist auch nach ausgeheilter Infektion möglich!