Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH)

Bei der Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) handelt es sich um eine genetische Untersuchungsmethode für den Nachweis von DNA (Desoxyribonukleinsäure) in Zellkernen einzelner Zellen.

Im Rahmen dieses Verfahrens wird mit spezifischen DNA-Sonden gearbeitet, die ausschließlich über Erbgutabschnitte Auskunft geben können, für die die verwendete Sonde spezifisch ist.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Verdacht auf numerische Chromosomenaberration:
    • Feststellung numerischer Chromosomenanomalien (z. B. Trisomie 21)
    • zur Quantifizierung von Mosaiken für Chromosomenaberrationen (z. B. beim Ullrich-Turner-Syndrom)
  • Nachweis auf Mikrodeletionen (z. B. Monosomie 22q11.2)
  • Nachweis chromosomaler Aberrationen (z. B. chronische lymphatische Leukämie (CLL), Non-Hodgkin-Lymphom)

Die genannten Indikationen werden mittels Interphase-FISH analysiert (s. u. "Das Laborverfahren“)

Das Verfahren

Benötigtes Material

  • Heparinblut (minimal 1-2 ml)

Vorbereitung des Patienten

  • Nicht nötig

Störfaktoren

  • Keine bekannt

Das Laborverfahren

Bei der Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) werden Fluoreszenz-markierte DNA-Sonden (FISH Sonden) verwendet. Diese können sich an einer spezifischen DNA-Stelle eines Chromosoms anbinden, was als Hybridisierung bezeichnet wird. Bei bzw. nach Anbindung der Fluoreszenz-markierten Sonde kann die Auswertung mittels Mikroskop erfolgen. Dabei wird die Anzahl der Fluoreszenzsignale innerhalb von Interphasenkernen festgestellt. Des Weiteren ist eine Beurteilung der Lage (z. B. Translokation/Verlagerung des Ortes/ auf ein anderes Chromosom) an Metaphasechromosomen möglich.

Wenn beim FISH-Verfahren verschiedene Fluoreszenzfarbstoffe für unterschiedliche Ziel-DNAs verwendet werden, wird von Multicolor-FISH gesprochen. Dieses ermöglicht die komplette Darstellung des Genoms.

In manchen Fällen wird die DNA-Sonde nicht direkt mit einem Fluoreszenzfarbstoff markiert, was als indirektes Verfahren bezeichnet wird. Stattdessen wird sie mit Stoffen wie Biotin oder Digoxigenin markiert. Diese Methode gilt zwar als komplizierter, ist jedoch sensitiver.

Leitlinien

  1. S2k-Leitlinie: Humangenetische Diagnostik und Genetische Beratung. (AWMF-Registernummer: 078 - 015), Dezember 2018 Langfassung