Entzündungsdiagnostik: Labormethoden und Marker
Die Labordiagnostik bei Entzündungen ist ein entscheidender Aspekt der medizinischen Untersuchung, da Entzündungsprozesse eine zentrale Rolle bei vielen Erkrankungen spielen. Verschiedene Biomarker werden herangezogen, um das Vorhandensein und Ausmaß von Entzündungen zu bewerten. Diese Einleitung bietet einen Überblick über die wichtigsten Labortests im Rahmen der Entzündungsdiagnostik.
Die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) ist ein traditioneller und einfacher Test, der die Sedimentationsrate der Erythrozyten (rote Blutkörperchen) im Blut misst. Eine erhöhte BSG kann ein Indikator für Entzündungsprozesse, Infektionen oder autoimmune Erkrankungen sein.
Das C-reaktive Protein (CRP) ist ein Akute-Phase-Protein, das in der Leber produziert wird und dessen Spiegel bei Entzündungen schnell ansteigt. CRP ist ein sensitiver Marker für Entzündungen und wird häufig zur Überwachung von entzündlichen Erkrankungen und Infektionen eingesetzt.
Calprotectin ist ein Protein, das bei Entzündungsprozessen im Gastrointestinaltrakt (Magen-Darm-Trakt) freigesetzt wird. Die Bestimmung von Calprotectin im Stuhl ist hilfreich bei der Diagnose und Überwachung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.
Lactoferrin ist ein weiterer Marker, der in den Granulozyten gefunden wird und dessen Konzentration bei entzündlichen Darmerkrankungen im Stuhl erhöht sein kann.
Procalcitonin ist ein Biomarker, der insbesondere bei bakteriellen Infektionen ansteigt. Es ist nützlich zur Unterscheidung zwischen bakteriellen und viralen Infektionen und wird häufig in der Sepsis-Diagnostik eingesetzt.
Diese Tests sind wesentlich für die Diagnose und Überwachung von Entzündungen, da sie nicht nur die Anwesenheit von Entzündungen anzeigen, sondern auch helfen, deren Ursache und Schweregrad zu bestimmen.