Quick-Wert

Beim Quick-Wert (Synonyme: Thromboplastinzeit, TPZ; Prothrombinzeit, PTZ) handelt es sich um einen Laborparameter, der die Blutgerinnung beschreibt.

Der Quick-Test erfasst als sogenannter Globaltests der plasmatischen Blutgerinnung mehrere Reaktionsschritte der Blutgerinnung, einschließlich der Bindungsfähigkeit der Gerinnungsfaktoren an Phospholipidoberflächen.
Er erfasst die Aktivität der Faktoren II, V, VII und X sowie die Fibrinogenkonzentration.

Das Verfahren

Benötigtes Material

  • Citrat-Blut

Vorbereitung des Patienten

  • Nicht bekannt

Störfaktoren

  • Keine bekannt

Quick-Wert

Wert Bedeutung
70-120 % Normale Blutgerinnung
15-27 % Therapeutischer Bereich in der Behandlung mit Antikoagulantien (gerinnungshemmende Medikamente)

Indikationen

  • Abklärung der Syntheseleistung der Leber
  • Vitamin-K-Mangel
  • Angeborene oder erworbene Faktormangelzustände
  • Überwachung der Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten (VAK; z. B. Phenprocoumon (Marcoumar®))
  • Präoperative Screeninguntersuchung auf Koagulopathie (Blutgerinnungsstörung)

Interpretation

Der therapeutische Bereich wird bei folgenden Erkrankungen angestrebt:

  • Bei Herzrhythmusstörungen
  • Bei mechanischem Herzklappenersatz
  • Beinvenenthrombose – Bildung eines Thrombus (Blutpfropf) mit Verschluss eines Gefäßes der Beinvenen
  • Lungenembolie – Loslösung eines Thrombus (Blutpfropf) aus dem Bein mit Verschluss von Lungengefäßen

Ursachen für einen erniedrigten Quick-Wert:

  • Antikoagulantien-Therapie (Therapie zur Hemmung der Blutgerinnung)
  • Dysfibrinogenämie (Verminderung des gerinnungsaktiven Fibrinogens)
  • Hepatopathien/Lebererkrankungen (siehe Leberparameter)
  • Lupus-Antikoagulans (Antiphospholipid-Antikörper)
  • Neugeborene (unreifes Hämostase-System)
  • Prothrombin-Komplex-Mangel
  • Verbrauchskoagulopathie (Verbrauch von Gerinnungsfaktoren und Thrombozyten/Blutplättchen, die zu einer Blutungsneigung führen kann)
  • Vitamin K-Mangel

Ein erhöhter Quick-Wert hat keine pathologische Bedeutung. Diese Werte können durch die Einnahme verschiedener Medikamente wie Antibiotika – Medikamente gegen bakterielle Infektionen – auftreten.

Heutzutage nimmt der INR-Wert eine immer höhere Stellung in der Blutgerinnungsdiagnostik ein, da er die Gerinnungssituation wie der Quick-Wert beschreibt. Im Gegensatz dazu ist er jedoch normiert und kann so international verglichen werden.

Differentialdiagnostik von Quick-Wert und PTT (partielle Thromboplastinzeit)

Konstellation
Interpretation
Quick-Wert vermindert,
PTT im Normbereich
Verdachtsdiagnosen:
  • isolierte Verminderung der Faktor-VII-Aktivität
  • isolierte leichte Verminderung der Aktivität von Faktor V und X
Quick-Wert vermindert,
PTT verlängert,
Blutungssymptomatik
Eine Überdosierung von unfraktioniertem Heparin muss zuerst ausgeschlossen werden!

Verdachtsdiagnosen:
  • isolierte Faktormangelzustände
  • verminderte Syntheseleistung der Leber* 
  • Vitamin-K-Mangel
  • Verbrauchskoagulopathie (disseminierte intravasale Gerinnung; siehe klinische Situation)
*Synthesestörungen der Leber werden durch den Quick-Test eher angezeigt als durch die PTT.
Quick-Wert im Normbereich,
PTT verlängert,
Blutungssymptomatik
Verdachtsdiagnosen:
  • Hämophilie A (Verminderung der Faktor-VIII-Aktivität)
  • Hämophilie B (Verminderung der Faktor-IX-Aktivität)
  • von-Willebrand-Erkrankung (moderat verminderte Faktor-VIII-Aktivität)

Zur Abklärung eines isoliert verminderten Quick-Wertes [1]

Definition: Wenn der Quick-Wert pathologisch verringert ist, d. h. Werte unter dem Referenzbereich von 70 bis 120 % vorliegen, und die weiteren Parameter der Gerinnungsdiagnostik unauffällig sind, liegt eine isolierte Quick-Wert-Verminderung vor.

Basisdiagnostik: Bestimmung der Aktivitäten der Einzelfaktoren II, V, VII und X.

Interpretation: Simultane Verminderung der Vitamin-K-abhängigen Faktoren II, VII und X weist auf einen Vitamin-K-Mangel als Ursache hin. Des Weiteren kann eine isolierte Verminderung von Einzelfaktoren vorliegen. Die höchste Prävalenz hat der isolierte Faktor-VII-Mangel.

Literatur 

  1. Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV): Empfehlungen zur Labordiagnostik, Ausgabe 4/2023