Monozyten
Monozyten sind zelluläre Bestandteile des Blutes. Sie sind eine Untergruppe der Leukozyten (weiße Blutkörperchen). Wenn sie das zirkulierende Blut verlassen, entwickeln sich aus ihnen die Makrophagen Fresszellen).
Die Monozyten haben einen Durchmesser von etwa 12-20 µm. Sie sind damit die größten Zellen im zirkulierenden Blut.
Die Lebensdauer der zirkulierenden Monozyten beträgt 1-3 Tage; als Makrophagen haben sie eine Lebensdauer von 2-3 Monaten.
Sie werden sowohl zum spezifischen wie auch zum unspezifischen zellulären Immunsystem gezählt.
Die Monozyten werden im Rahmen der Differenzierung der Leukozyten bestimmt (s. u. "Differentialblutbild").
Das Verfahren
Benötigtes Material
- 4 ml EDTA-Blut (gut mischen!); bei Kindern mind. 0,25 ml
Vorbereitung des Patienten
- Nicht nötig
Störfaktoren
- Keine bekannt
Indikationen
- Infektionen
- Autoimmunerkrankungen
- Granulomatöse Erkrankungen der Lunge
- Maligne (bösartige) Neubildungen
Normwerte
Alter |
Absolutwerte |
Prozentualer Anteil (an Gesamt-Leukozytenzahl) |
Säuglinge | 630-3.000/μl | 630-3.000/μl |
Kinder | 80-720/μl | 1-6 % |
Erwachsene | 200-800/μl | 2-10 % |
Interpretation
Interpretation erhöhter Werte (Monozytose)
- Physiologisch: Schwangerschaft, nach Extremsport
- Infektionen
- Bakterielle Infektionen
- Brucellose (extrem selten)
- Endokarditis lenta
- Paratyphus
- Tuberkulose (Tbc)
- Syphilis
- Virale Infektionen
- Dengue-Fieber (schwere Form)
- Hantavirus-Infektion
- Infektiöse Mononukleose (EBV-Infektion)
- Morbilli (Masern)
- Parotitis epidemica (Mumps)
- Rocky mountain spotted fever (Felsengebirgsfleckfieber; selten)
- Varizellen (Windpocken)
- Parasitäre Infektionen
- Malaria (schwere Form)
- Leishmaniose (Leishmanien)
- Trypanosomiasis (Trypanosomen; Schlafkrankheit)
- Bakterielle Infektionen
- Rekonvaleszenz/Erholungsphase nach akuten Infekten
- Autoimmunerkrankungen
- Polymyalgia rheumtica
- Rheumatoide Arthritis
- Riesenzellarteriitis (früher: Arteriitis temporalis)
- Sarkoidose
- Sklerodermie (selten)
- Systemischer Lupus erythematodes (SLE)
- Granulomatöse Erkrankungen der Lunge: Granulombildungen
- durch anorganische und organische Stäube, z. B. Berylliose, Silikose, exogen allergische Alveolitis
- durch Krankheiten wie Sarkoidose, Histiozytosis X, granulomatöse Vaskulitiden
- Maligne Neubildungen
- Chronische myeloische Leukämie (CML)
- Maligne Lymphome
- Myelomonozytäre Leukämie
- Morbus Hodgkin
- Metastasierende Tumoren
- Medikamente
- Antiepileptika
- Corticoidtherapie, chronische, hochdosierte
- Blutzell-Wachstumsfaktoren (G-CSF, GM-CSF, M-CSF)
- Neuroleptika