Basisdiagnostik
Die Labormedizin spielt eine zentrale Rolle in der modernen medizinischen Diagnostik und Therapie. Sie liefert essenzielle Daten, die für die präzise Diagnose, die effektive Behandlung und das Monitoring von Krankheitsverläufen unerlässlich sind. Innerhalb dieses Spektrums nimmt die Basisdiagnostik eine Schlüsselstellung ein, da sie grundlegende Informationen über den Gesundheitszustand eines Patienten bereitstellt. Dieser Fachartikel gibt einen Überblick über die wichtigsten Verfahren der Basisdiagnostik in der Labormedizin, darunter das Blutbild, die Blutgerinnung, die Blutgasanalyse, die Bestimmung von Blutsalzen (Elektrolyten), die Analyse von Eiweiß im Serum und im Urin, die Bestimmung der Blutgruppe sowie die Elektrophorese.
Blutbild
Das komplette Blutbild ist eines der am häufigsten durchgeführten und informativsten Verfahren in der medizinischen Diagnostik. Es umfasst die Zählung der roten und weißen Blutzellen, der Blutplättchen sowie die Bestimmung von Hämoglobin und Hämatokrit. Das Blutbild kann Hinweise auf Anämien, Infektionen, Entzündungsprozesse und viele andere Zustände geben.
Blutgerinnung
Tests zur Blutgerinnung, einschließlich der Bestimmung der Prothrombinzeit (PT) und der partiellen Thromboplastinzeit (PTT), sind entscheidend für die Diagnose von Gerinnungsstörungen. Sie sind außerdem wichtig für die Überwachung von Patienten, die Antikoagulanzien einnehmen, um das Risiko von Thrombosen oder Blutungen zu minimieren.
Blutgasanalyse
Die Blutgasanalyse liefert wichtige Informationen über den Säure-Basen-Haushalt, die Lungenfunktion und den Gasaustausch im Körper. Sie ist insbesondere in der Intensivmedizin und bei Patienten mit respiratorischen Erkrankungen von großer Bedeutung.
Blutsalze – Elektrolyte
Die Bestimmung von Elektrolyten wie u. a. Natrium, Kalium, Chlorid, Phospat und Magnesium ist wesentlich für die Beurteilung des Wasser- und Elektrolythaushalts sowie der Nierenfunktion. Störungen im Elektrolythaushalt können zu einer Vielzahl von Symptomen und Erkrankungen führen.
Eiweiß im Serum/im Urin
Die Analyse von Eiweiß im Serum und im Urin gibt Aufschluss über die Nierenfunktion und das Vorhandensein von Erkrankungen wie dem nephrotischen Syndrom. Die Quantifizierung spezifischer Proteine kann zudem auf immunologische Erkrankungen und Infektionen hinweisen.
Blutgruppe
Die Bestimmung der Blutgruppe ist vor Bluttransfusionen, Operationen und während der Schwangerschaft unerlässlich, um Unverträglichkeitsreaktionen zu vermeiden. Sie basiert auf der Identifizierung von Antigenen auf der Oberfläche der roten Blutzellen.
Elektrophorese
Die Elektrophorese wird verwendet, um die Moleküle in einer Probe aufgrund ihrer Größe und Ladung zu trennen. In der medizinischen Diagnostik wird sie insbesondere zur Analyse von Proteinen im Serum angewandt, um verschiedene Arten von Proteinerhöhungen zu differenzieren, was bei der Diagnose von Erkrankungen wie dem multiplen Myelom hilfreich ist.
Zusammenfassend bildet die Basisdiagnostik in der Labormedizin das Fundament für ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Entscheidungen. Durch die frühzeitige und präzise Bestimmung der genannten Parameter können viele Krankheiten effektiv diagnostiziert, behandelt und überwacht werden, was die Patientenversorgung erheblich verbessert.