Schwitzen (Hyperhidrose) – Körperliche Untersuchung
Eine umfassende klinische Untersuchung ist die Grundlage für die Auswahl der weiteren diagnostischen Schritte:
- Allgemeine körperliche Untersuchung – inklusive Blutdruck, Puls, Körpertemperatur, Körpergewicht, Körpergröße; des Weiteren:
- Inspektion (Betrachtung)
- Haut und Schleimhäute [Die Hyperhidrose (Schweißbildung) ist:
- lokal bzw. fokal, d. h. gesteigerte Schweißbildung in bestimmten Körperregionen (z. B. Achselhöhlen, Hände, Füße)
- generalisiert, d. h. gesteigerte Schweißbildung am ganzen Körper (z. B. als Nachtschweiß). Eine generalisierte Hyperhidrose tritt im Regelfall als Begleitsymptom bei Vorliegen einer Grunderkrankung auf.]
- Haut und Schleimhäute [Die Hyperhidrose (Schweißbildung) ist:
- Auskultation (Abhören) des Herzens
- Auskultation der Lunge
- Palpation (Abtasten) des Abdomens (Bauch) etc.
- Inspektion (Betrachtung)
- Ggf. neurologische Untersuchung [wg. Differentialdiagnosen:
- Apoplex (Schlaganfall)
- Epilepsie
- Parkinsonsyndrom
- Schlafapnoe-Syndrom
- Sympathikusschädigung ‒ z. B. traumatische Schädigung des Sympathikus oder des Schweißzentrums im Hypothalamus; Irritation des Sympathikus durch eine Halsrippe; Halsmarkerkrankung; Querschnitt-Symptomatik]
- Ggf. psychiatrische Untersuchung [wg. Differentialdiagnosen:
- Alkoholabhängigkeit
- Albträume
- Angststörungen
- Drogenentzug
- Gustatorisches Schwitzen ‒ Form des Schwitzens, die nach dem Essen auftritt
- Panikattacken
- Stress]
- Ggf. rheumatologische Untersuchung [wg. Differentialdiagnosen:
- Arteriitis temporalis (Synonyme: Arteriitis cranialis; Morbus Horton; Riesenzellarteriitis; Horton-Magath-Brown-Syndrom) – systemische Vaskulitis (Gefäßentzündung), die vor allem bei älteren Menschen die Arteriae temporales (Schläfenarterien) befällt
- Chronische Polyarthritis (Synonym: rheumatoide Arthritis) – chronisch entzündliche Multisystemerkrankung, die sich meist in Form einer Synovialitis (Gelenkinnenhautentzündung) manifestiert.
- Granulomatose mit Polyangiitis (GPA), ehemals Wegenersche Granulomatose – nekrotisierende (Gewebe absterbende) Vaskulitis (Gefäßentzündung) der kleinen bis mittelgroßen Gefäße (Kleingefäßvaskulitiden), welche mit einer Granulombildung (Knötchenbildung) in den oberen Atemwegen (Nase, Nasennebenhöhlen, Mittelohr, Oropharynx) sowie den unteren Atemwegen (Lunge) einhergeht
- Sklerodermie ‒ (sklero = hart, dermie = Haut) – seltene Autoimmunerkrankung, die mit einer Bindegewebsverhärtung der Haut allein oder der Haut und innerer Organe (besonders Verdauungstrakt, Lungen, Herz und Nieren) einhergeht
- Sudeck-Syndrom ‒ CRPS (chronic regional pain syndrome, Sudeck-Syndrom) – anhaltender Schmerz nach einer Verletzung (z. B. nach einer distalen Radiusfraktur – Bruch der Speiche), der durch eine Störung des vegetativen Nervensystems verursacht wird.
- Vaskulitiden (Gefäßentzündungen), nicht näher bezeichnet]
- Gesundheitscheck
In eckigen Klammern [ ] wird auf mögliche pathologische (krankhafte) körperliche Befunde hingewiesen.