Riesenzelltumor (Osteoklastom) – Symptome – Beschwerden
Ein Riesenzelltumor ist in der Regel asymptomatisch, d. h. ohne Symptome, und daher meist ein Zufallsbefund beim Röntgen.
Folgende Symptome und Beschwerden können auf einen Riesenzelltumor (Osteoklastom) hinweisen:
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf einen Riesenzelltumor und werden oft zuerst bemerkt:
- Gelenkschmerzen, lokale Belastungsschmerzen (in etwa 70-80 % der Fälle)
- Lokale Schwellung oder Zunahme der Größe des betroffenen Knochens
Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild eines Riesenzelltumors:
- Einschränkung der Beweglichkeit des betroffenen Körperteils/Gelenks (in etwa 60-70 % der Fälle)
- Frakturen (Knochenbrüche) nach Bagatelltraumata: Osteolytische Tumoren bauen Knochensubstanz ab; generell verliert der Knochen durch den Tumor an Festigkeit (in etwa 20-30 % der Fälle)
- Erguss im benachbarten Gelenk
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Müdigkeit oder allgemeines Schwächegefühl
- Gewichtsverlust
- Fieber oder Nachtschweiß (in seltenen Fällen)
Lokalisation
Typisch für primäre Knochentumoren ist, dass sie sich neben einem bestimmten Altersbereich einer charakteristischen Lokalisation zuordnen lassen. Sie entstehen gehäuft an den Orten des intensivsten Längenwachstums (metaepiphysärer/gelenknaher Bereich).
Folgende Fragen sind durch diagnostische Maßnahmen zu beantworten:
- Lokalisation im Skelett → Welcher Knochen ist betroffen?
- Lokalisation im Knochen → Epiphyse* (Gelenkende des Knochens (gelenknah)), Metaphyse* (Übergang von der Epi- zur Diaphyse), Diaphyse* (langer Knochenschaft), zentral, exzentrisch (nicht zentral), kortikal (an der festen äußeren Hülle des Knochens), extrakortikal, intraartikulär (innerhalb der Gelenkkapsel)
Der Riesenzelltumor tritt häufig in der Epiphyse der langen Röhrenknochen – gelenknah, häufig in der Kniegelenksregion –, Schädel, Sitzbein sowie Handknochen auf. In der Mehrheit der Fälle findet er sich in den Extremitäten, insbesondere im distalen (von der Körpermitte entfernt) Femur (Oberschenkelknochen), proximalen (zur Körpermitte hin) Tibia (Schienbein). Meist ist er exzentrisch (nicht zentral) im Knochen lokalisiert.
*Beispielhaft der Aufbau eines Röhrenknochens: Epiphyse – Metaphyse – Diaphyse – Metaphyse – Epiphyse