Riesenzelltumor (Osteoklastom) – Medikamentöse Therapie
Therapieziele
- Linderung der Schmerzen
- Stabilisierung frakturgefährdeter Knochenabschnitte
- Entfernung des Tumors – siehe "Operative Therapie"
- Heilung
Therapieempfehlungen
- Analgesie gemäß WHO-Stufenschema:
- Nicht-Opioidanalgetikum (Paracetamol, Mittel der ersten Wahl)
- Niederpotentes Opioidanalgetikum (z. B. Tramadol) + Nicht-Opioidanalgetikum
- Hochpotentes Opioidanalgetikum (z. B. Morphin) + Nicht-Opioidanalgetikum
- Denosumab, ein monoklonaler Antikörper, wird zur Behandlung eines Riesenzelltumor des Knochens (Osteoklastom) eingesetzt:
- Wirkweise Denosumab: antiresorptiv durch Bindung an den RANK-Liganden → Hemmung der Osteoklastenaktivität → Senkung der Knochenresorption und Erhöhung der Knochenmasse und -stärke
- Kontraindikationen [1]:
- Patienten, die nicht verheilte Läsionen aus Zahnoperationen oder aus Operationen im Mundbereich aufweisen.
- Eine Patientenerinnerungskarte wird eingeführt, um die Aufmerksamkeit der Patienten für das Risiko einer Kieferosteonekrose sowie für die zu dessen Minimierung notwendigen Vorsichtsmaßnahmen zu erhöhen.
- Patienten, die mit Denosumab behandelt werden, müssen die Patientenerinnerungskarte mit Informationen über Kieferosteonekrose sowie die Packungsbeilage ausgehändigt bekommen.
- Nebenwirkungen: Glieder-, Muskel- und Skelettschmerzen, Risiko für Kieferosteonekrosen und Hypocalcämie
- Cave:
- Osteonekrosen des Kieferknochens und des äußeren Gehörgangs unter Therapie mit Bisphosphonaten und Denosumab [2]
- In klinischen Studien bei Patienten mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen Auftreten erhöhter Inzidenz neuer primärer Malignome unter Denosumab im Vergleich zu Zoledronsäure [3].
- Häufig werden nach der operativen Entfernung des Riesenzelltumors zur Abtötung möglicher verbliebener Tumorzellen chemisch-toxische Substanzen wie Phenol instilliert (tropfenweise Verabreichung in das betroffene Areal).
Literatur
- Rote-Hand-Brief: Xgeva (Denosumab) (30.07.2015)
- AkdÄ Drug Safety Mail | 18-2016
- Information zu Xgeva® 120 mg Injektionslösung (Denosumab): Risiko neuer primärer Malignome. AkdÄ Drug Safety Mail | 23-2018