Plasmozytom – Symptome – Beschwerden
Folgende Symptome und Beschwerden können auf ein Plasmozytom hinweisen:
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf ein multiples Myelom und werden oft zuerst bemerkt:
- Knochenschmerzen* (diffuse) und muskuloskeletale Schmerzen (bei etwa 70-80 % der Patienten): Vor allem am Rücken; bei Bewegung stärker werdend (die Knochenschmerzen entstehen durch Osteolysen (Knochenabbau) bzw. Osteoporose (Knochenschwund) der Wirbelsäule und Rippen; besonders betroffen sind die Wirbelkörper; im Gegensatz dazu werden bei Karzinommetastasen die Wirbelbögen bevorzugt)
- Gewichtsverlust* (bei 50-70 %)
- Erhöhte Infektanfälligkeit (in etwa 40-60 % der Fälle)
- Fieber* (in etwa 40-60 % der Fälle)
- Müdigkeit/Abgeschlagenheit
- Nachtschweiß*
- Verminderte Leistungsfähigkeit/Erschöpfung
*B-Symptomatik
- Starker Nachtschweiß (nasse Haare, durchnässte Schlafbekleidung)
- Unerklärliches, anhaltendes oder rezidivierendes/wiederkehrendes Fieber (> 38 °C)
- Ungewollter Gewichtsverlust (> 10 % Prozent des Körpergewichtes innerhalb von 6 Monaten)
Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild eines multiplen Myeloms:
- Anämie* (Blutarmut): Bedingt durch plasmazelluläre Knochenmarkinfiltration und weitere Faktoren (bei 50-70 % der Patienten)
- Hypercalcämie* (Calciumüberschuss) (in 20-30 % der Fälle): Bedingt durch den osteolytischen Knochenabbau; führt zu Lethargie und Schwäche
- Belastungsdyspnoe (Atemnot): Vor allem bei Anstrengungen
- Cephalgie (Kopfschmerzen)
- Flush (Gesichtsrötung): Durch Gefäßdilatation (Gefäßerweiterung)
- Hämorrhagische Diathese (Blutgerinnungsstörung mit erhöhter Blutungsneigung)
- Hyperurikämie (erhöhter Harnsäurespiegel im Blut)
- Hyperviskositätssyndrom (HVS): Symptome wie Kopfschmerzen, Sehstörungen, Müdigkeit, die durch die erhöhte Viskosität des Blutes bedingt sind
- Kristalline Keratopathie (Erkrankung der Hornhaut des Auges; kristalline Einlagerungen in das Hornhautstroma): Bandförmige Degeneration – als korneale Manifestation
- Nierenfunktionsstörung*: Bedingt durch Bence-Jones-Proteinurie mit tubulärer Ausfällung
- Panzytopenie* (Synonym: Trizytopenie): Verminderung aller Zellreihen im Blut (bedingt durch plasmazelluläre Knochenmarkinfiltration)
- Pathologische Frakturen* (Knochenbrüche): Bei normaler Belastung aufgrund einer Schwächung des Knochens durch eine Erkrankung
- Polyneuropathie* (Nervenschäden)
- Nephrotisches Syndrom*: Sammelbegriff für Symptome, die bei verschiedenen Erkrankungen des Glomerulums (Nierenkörperchen) auftreten; die Symptome sind:
- Proteinurie (erhöhte Ausscheidung von Eiweiß mit dem Urin) mit einem Proteinverlust
- Hypoproteinämie
- Periphere Ödeme (Wassereinlagerungen) durch eine Hypoalbuminämie (erniedrigter Gehalt an Albumin im Blut)
- Hyperlipoproteinämie (Fettstoffwechselstörung)
- Sepsis (Blutvergiftung)
*Myelomtypische Endorganschäden
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Knochenschmerzen: Diese können sich in Form von lokalen Schmerzen oder einer erhöhten Anfälligkeit für Frakturen äußern (70-80 % der Patienten).
- Splenomegalie (Vergrößerung der Milz): Kann ebenfalls asymptomatisch sein (10-20 % der Patienten)
- Lymphadenopathie (Vergrößerung der Lymphknoten): Ist häufig schmerzlos (10-15 % der Patienten)
- Müdigkeit: Häufig ein Begleitsymptom aufgrund von Anämie oder allgemeiner Schwäche (10-15 % der Patienten)
- Pruritus (Juckreiz) (10-15 % der Patienten)
- Hepatosplenomegalie: In einigen Fällen kann es auch zu einer Vergrößerung der Leber und der Milz kommen (5-10 % der Patienten).
Beachte: Ein Viertel der Betroffenen ist bei Diagnosestellung beschwerdefrei.