Plasmozytom – Prävention

Zur Prävention des Multiplen Myeloms (MM), auch als Plasmozytom bezeichnet, muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Ernährung
    • Mikronährstoffmangel (Vitalstoffe) – siehe Prävention mit Mikronährstoffen
  • Übergewicht (BMI ≥ 25; Adipositas) – Adipositas steht mit einem erhöhten Risiko für Plasmozytome in Verbindung.

Umweltbelastungen – Intoxikationen (Vergiftungen)

  • Ionisierende Strahlung
  • Folgende Personengruppen sind häufig betroffen:
    • Arbeiter in der Holzverarbeitung
    • Arbeiter in der Lederindustrie
    • Landwirte
    • Personen mit Exposition gegenüber Mineralöl

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Genetische Faktoren:
    • Genetische Risikoreduktion abhängig von Genpolymorphismen:
      • Gene/SNPs (Einzelnukleotid-Polymorphismus; engl.: single nucleotide polymorphism):
        • Gen: CASP9
        • SNP: rs1052576 im Gen CASP9
          • Allel-Konstellation: AG (0,80-fach)
          • Allel-Konstellation: AA (0,50-fach)
  • Ernährung
    • Mikronährstoffreiche Kost – Versorgung mit Vitamin D, Zink und Selen zur Stärkung des Immunsystems.
    • Vermeidung von Übergewicht – Reduktion des BMI (Body-Mass-Index; Körpermassenindex) unter 25 zur Verringerung der Entzündungsprozesse.
  • Genussmittelkonsum
    • Tabakkarenz – Meidung von Rauchen, um die toxische Belastung zu senken.
  • Körperliche Aktivität
    • Eine hohe versus eine niedrige körperliche Aktivität in der Freizeit wurde mit einem geringeren Risiko für ein Plasmozytom verbunden (HR 0.83, 95 % CI 0.72-0.95) [1].
  • Umweltbelastungen
    • Vermeidung von Schadstoffexposition – Minimierung des Kontakts mit chemischen Substanzen in der Leder- und Holzverarbeitung sowie von Mineralölprodukten.
    • Schutz vor ionisierender Strahlung – Einhaltung von Sicherheitsstandards am Arbeitsplatz.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, Risikopatienten frühzeitig zu identifizieren und die Erkrankung in einem behandelbaren Stadium zu diagnostizieren.

  • Screening und Früherkennung
    • Blutanalysen – Regelmäßige Untersuchung auf monoklonale Gammopathien (MGUS) bei Patienten mit familiärer Vorbelastung.
    • Urintests – Überprüfung auf das Vorhandensein von Bence-Jones-Proteinen.
  • Bildgebende Diagnostik
    • Magnetresonanztomografie (MRT) und Röntgenuntersuchungen – Zur Detektion von osteolytischen Läsionen (Knochenabbau) im Skelettsystem.
    • Knochendichtemessungen – Frühzeitige Erkennung von Knochenschwund und Brüchigkeit.
  • Risikogruppe überwachen
    • Berufliche Expositionen – Regelmäßige Gesundheitsüberwachung bei Arbeitern in Risikoberufen wie Holz- und Lederverarbeitung.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern, Rezidive (Wiederauftreten der Erkrankung) zu minimieren und die Lebensqualität der Patienten zu steigern.

  • Langzeittherapie
    • Medikamentöse Behandlung – Einsatz von Immunmodulatoren (z. B. Lenalidomid) und Proteasomen-Inhibitoren (z. B. Bortezomib).
    • Stammzelltransplantation – Autologe Transplantation bei geeigneten Patienten zur Verlängerung der Remission.
  • Rehabilitation
    • Physiotherapie – Förderung der Beweglichkeit und Linderung von Schmerzen durch gezielte Übungen.
    • Ernährungsberatung – Unterstützung der Regeneration durch eine ausgewogene Ernährung.
  • Psychosoziale Betreuung
    • Selbsthilfegruppen – Austausch und Unterstützung durch andere Betroffene.
    • Psychologische Unterstützung – Hilfe bei der Bewältigung emotionaler und psychologischer Herausforderungen.
  • Nachsorge und Überwachung
    • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen – Zur frühzeitigen Erkennung von Rückfällen oder Komplikationen.
    • Bildgebende Verfahren – Einsatz von Magnetresonanztomografie (MRT) oder Computertomografie (CT) zur Überprüfung des Krankheitsverlaufs.

Literatur

  1. Moore SC et al.: Association of Leisure-Time Physical Activity With Risk of 26 Types of Cancer in 1,44 Million Adults. JAMA Intern Med. Published online May 16, 2016. doi:10.1001/jamainternmed.2016.1548