Peniskrebs (Peniskarzinom) – Prävention

Zur Prävention des Peniskarzinoms (Peniskrebs) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

 Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Genussmittelkonsum
    • Tabak (Rauchen) (5,9-fach relatives Risiko; dosisabhängig) [2]
  • Mangelnde Sexualhygiene
    • Eine unzureichende Intimhygiene erhöht das Risiko für chronische Entzündungen und Infektionen, die die Karzinogenese begünstigen können.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • HPV-Impfung
    • Schutz vor hochrisikogenen humanen Papillomaviren (HPV-Typen 16 und 18), die mit der Entstehung des Peniskarzinoms assoziiert sind.
    • Studien zeigen eine signifikante Reduktion der Inzidenz HPV-assoziierter Karzinome bei geimpften Personen.
  • Frühe Zirkumzision (Vorhautbeschneidung)
    • Rituelle Beschneidung im Kindesalter:
      • Reduktion der Inzidenz des Peniskarzinoms um den Faktor 3 [3].
    • Beschneidung im Kindesalter:
      • Verringerung des Karzinomrisikos um den Faktor 10 [1].
      • Die Häufigkeit eines Carcinoma in situ (CIS) bleibt jedoch unverändert.
  • Verbesserte Sexualhygiene
    • Regelmäßige Intimhygiene reduziert das Risiko für chronische Entzündungen und Infektionen, einschließlich HPV-assoziierter Läsionen.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, präkanzeröse Veränderungen (Krebsvorstufen) frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

  • Früherkennung und Diagnostik
    • Selbstuntersuchung:
      • Regelmäßige Kontrolle auf Läsionen, Rötungen oder Veränderungen am Penis.
    • Urologische Vorsorgeuntersuchungen:
      • Untersuchung auf präkanzeröse Veränderungen (z. B. Leukoplakien, Carcinoma in situ).
    • HPV-Diagnostik:
      • Testung auf hochrisikogene HPV-Typen bei Risikogruppen.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Komplikationen und das Fortschreiten des Peniskarzinoms zu minimieren sowie die Lebensqualität zu verbessern.

  • Langzeittherapie
    • Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen:
      • Überwachung auf Rezidive mittels klinischer Untersuchung und Bildgebung.
    • Rekonstruktive Maßnahmen:
      • Wiederherstellung der genitalen Funktion und Ästhetik nach operativen Eingriffen.
  • Rehabilitation
    • Sexualberatung:
      • Unterstützung bei der Wiederherstellung des sexuellen Selbstbewusstseins und der Partnerschaft.
    • Psychoonkologische Betreuung:
      • Bewältigungsstrategien bei psychischen Belastungen.
  • Psychosoziale Unterstützung
    • Selbsthilfegruppen:
      • Austausch und Unterstützung durch andere Betroffene.
    • Beratung durch Sozialdienste:
      • Unterstützung bei beruflichen und sozialen Herausforderungen.

Literatur

  1. Moses S, Bailey RC, Ronald AR: Male circumcision: assessment of health benefits and risks. Sex Transm.Infect. 1998 Oct; 74(5): 368-373.
  2. Tseng H‑F, Morgenstern H, Mack T, Peters RK: Risk factors for penile cancer: results of a population-based case-control study in Los Angeles County (United States). Cancer Causes Control 2001;12:267-277
  3. Dillner J, von Krogh G, Horenblas S, Meijer CJ: Etiology of squamous cell carcinoma of the penis. Scand J Urol Nephrol Suppl 2000;205:189-193

Leitlinien

  1. S3-Leitlinie: Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Peniskarzinoms. (AWMF-Registernummer: 043 - 042OL KF), April 2020 Langfassung