Osteosarkom – Medikamentöse Therapie
Therapieziele
- Linderung der Schmerzen
- Stabilisierung frakturgefährdeter Knochenabschnitte
- Verkleinerung des Tumors – präoperativ (vor der Operation) durch Chemotherapie (neoadjuvante Chemotherapie)
- Entfernung des Tumors – siehe "Operative Therapie"
- Heilung
Therapieempfehlungen
Die Therapie ist abhängig von der Ausdehnung des Knochentumors. Meist besteht die Therapie aus einer Kombination von Operation und Chemotherapie (Synonym: Zytostatikatherapie). Die Dauer der Gesamttherapie beträgt etwa 9-12 Monate.
- Analgesie gemäß WHO-Stufenschema:
- Nicht-Opioidanalgetikum (Paracetamol, Mittel der ersten Wahl)
- Niederpotentes Opioidanalgetikum (z. B. Tramadol) + Nicht-Opioidanalgetikum
- Hochpotentes Opioidanalgetikum (z. B. Morphin) + Nicht-Opioidanalgetikum
- Chemotherapeutika werden als eigenständige Therapieform mit kurativem (heilenden) oder palliativem (linderndem; ohne Heilungsansatz) Ansatz eingesetzt.
Therapieablauf
- Wg. hohen Risikos von Metastasen (Bildung von Tochtergeschwülsten) und zur Reduktion der Tumormasse vor dem chirurgischen Eingriff erfolgt eine Chemotherapie (= neoadjuvante Chemotherapie (NACT); Induktions-Chemotherapie) nach Therapieprotokoll (Therapieoptimierungsstudien; COSS: Cooperative Sarkom Studie der GPOH; EURAMOS. European and American Osteosarcoma Study; EURO-B.O.S.S.: für ältere Patienten (41-65 Jahre))
- Dauer: bis zu 10 Wochen
- Hinweis: Bei Patienten mit schmerzhafter Spontanfraktur kann auf eine präoperative Chemotherapie verzichtet werden.
- anschließend Tumorexstirpation (operative Entfernung des Tumors) (> 80 % der Patienten können arm- und beinerhaltend operiert werden)
- postoperativ erfolgt eine weitere Chemotherapie (= adjuvante Chemotherapie)
- Dauer: bis zu 10 Wochen: bis zu 18 Wochen
- Ein Osteosarkom ist wenig strahlensensibel.
- Lokalrezidive und Lungenmetastasen müssen chirurgisch entfernt werden. Ggf. wird erneut eine Chemotherapie durchgeführt. Eine Radiatio (Strahlentherapie) kann bei inoperablen Rezidiven zum Einsatz kommen.
Zytostatika
Folgende Zytostatika können in Kombination (Polychemotherapieprotokolle) bei primären malignen Knochentumoren eingesetzt werden:
- Adriamycin (ADR)
- Bleomycin
- Cisplatin (DDP)
- Auf ausreichende Hydratation (Flüssigkeitszufuhr) zur Nierenprotektion achten!
- Citrovorum-Faktor
- Cyclophosphamid
- Dactinomycin
- Ifosfamid (IFO)
- Auf ausreichende Hydratation (Flüssigkeitszufuhr) zur Nierenprotektion achten!
- Anwendung eines Uroprotektors: Uromitexan
- Bei hochdosierter Anwendung kann es zu einer Enzephalopathie (pathologische/krankhafte Gehirnveränderungen) kommen → Einsatz von Methylenblau
- Methotrexat mit Folsäure-Rescue (HD-MTX)
- Auf ausreichende Hydratation (Flüssigkeitszufuhr) zur Nierenprotektion achten!
- Wegen erhöhter Komplikationsgefahr ggf. bei Patienten über 40 Jahre nicht einsetzen!
- Kommt es zu einer massiven MTX-Ausscheidungsstörung, hilft Carboxypeptidase G2 (Glucarpidase)
- Vincristin
Bei einem Osteosarkom gelten Doxorubicin, Hochdosis-Methotrexat, Cisplatin und Ifosfamid als wirksamste Substanzen.
Die Immuntherapie mit Checkpointinhibitoren konnte die Erwartungen beim Osteosarkom nicht erfüllen.
Zytostatika bei Lokalrezidiven und Lungenmetastasen:
- z. B. Carboplatin und Etoposid oder hochdosiertes Ifosfamid
Es werden hier keine Angaben zu Dosierungen gemacht, da es bei der Chemotherapie häufig zu Veränderungen in den jeweiligen Regimen kommt.
Supplemente (Nahrungsergänzungsmittel; Vitalstoffe)
Geeignete Nahrungsergänzungsmittel für das Immunsystem sollten die folgenden Vitalstoffe enthalten:
- Vitamine (A, C, E, D3, B1, B2, Niacin (Vitamin B3), Pantothensäure (Vitamin B5), B6, B12, Folsäure, Biotin)
- Spurenelemente (Chrom, Eisen, Kupfer, Mangan, Molybdän, Selen, Zink)
- Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren: Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA))
- Sekundäre Pflanzenstoffe (Beta-Carotin, Flavonoide (Citrusfrüchte), Lycopin (Tomaten), Proanthocyanidine (Cranberrys), Polyphenole)
- Weitere Vitalstoffe (Probiotische Kulturen: Laktobazillen, Bifidobakterien)
Beachte: Die aufgeführten Vitalstoffe sind kein Ersatz für eine medikamentöse Therapie. Nahrungsergänzungsmittel sind dazu bestimmt, die allgemeine Ernährung in der jeweiligen Lebenssituation zu ergänzen.
Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.