Osteoidosteom – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf ein Osteoidosteom hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf ein Osteoidosteom und werden oft zuerst bemerkt:

  • Nachtschmerzen: Typisch für Osteoidosteome, die oft stark und belastungsabhängig sind (bei 80-90 % der Patienten)

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild eines Osteoidosteoms:

  • Häufig lokaler Druckschmerz: Tritt bei 70-80 % der Patienten auf
  • Schwellung: Sichtbare oder tastbare Schwellung; in etwa 40-60 % der Fälle
  • Arthritis (Gelenkentzündung): Wenn der Nidus (osteoblastisches Areal, umgeben von verdichtetem Knochen) iintraartikulär (in der Gelenkkapsel) liegt, kann das Hauptsymptom eine Gelenkentzündung sein; etwa 20-30 % der Patienten können betroffen sein

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Bewegungseinschränkung des betroffenen Gelenks (in 50-60 % der Fälle)
  • Müdigkeit: Allgemeine Erschöpfung, die durch Schmerzen und Schlafstörungen verursacht werden kann

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Insomnie (Schlafstörungen): Aufgrund der nächtlichen Schmerzen können Schlafstörungen auftreten.
  • Anorexie (Appetitlosigkeit): Kann in seltenen Fällen auftreten

Lokalisation

Typisch für primäre Knochentumoren ist, dass sie sich neben einem bestimmten Altersbereich einer charakteristischen Lokalisation zuordnen lassen. Sie entstehen gehäuft an den Orten des intensivsten Längenwachstums (metaepiphysärer/gelenknaher Bereich). 

Folgende Fragen sind durch diagnostische Maßnahmen zu beantworten:

  • Lokalisation im Skelett → Welcher Knochen ist betroffen?
  • Lokalisation im Knochen → Epiphyse* (Gelenkende des Knochens (gelenknah)), Metaphyse* (Übergang von der Epi- zur Diaphyse), Diaphyse* (langer Knochenschaft), zentral, exzentrisch (nicht zentral), kortikal (an der festen äußeren Hülle des Knochens), extrakortikal, intraartikulär (innerhalb der Gelenkkapsel)

Ein Osteoidosteom kommt vorwiegend in den Dia- und Metaphysen der langen Röhrenknochen von Femur (Oberschenkelknochen) und Tibia (Schienbein), aber auch in den Wirbelkörpern vor.

*Beispielhaft der Aufbau eines Röhrenknochens: Epiphyse – Metaphyse – Diaphyse – Metaphyse – Epiphyse