Osteoidosteom – Operative Therapie

Das Osteoidosteom (gutartiger Knochentumor) ist eine schmerzhafte, gutartige Knochenläsion, die durch eine zentrale Knochenveränderung, den Nidus (Tumorzentrum), gekennzeichnet ist. Sobald der Tumor starke, bohrende Schmerzen verursacht, ist eine Entfernung erforderlich.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Starke, persistierende Schmerzen, die nicht auf Schmerzmittel ansprechen
  • Beeinträchtigung der Lebensqualität und Funktion durch den Tumor
  • Radiologisch nachgewiesener Nidus, der Ziel der Behandlung ist

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

  • Asymptomatische Osteoidosteome, die keine Beschwerden verursachen
  • Patienten mit schweren Begleiterkrankungen, die das Operationsrisiko erhöhen
  • Lokalisationen, die einen hohen operativen Zugang erfordern, wenn eine minimalinvasive Alternative besteht

Operationsverfahren

Chirurgische Resektion (operative Entfernung des Tumors)

  • Der Nidus (Tumorzentrum) muss vollständig entfernt werden, um ein Rezidiv (Wiederauftreten) zu verhindern.
  • Die umgebende Knochensklerose (Verdickung des Knochens) wird belassen.
  • Eine Schädigung von Muskeln, Sehnen, Nerven und Weichteilen im Zugangsweg kann nicht immer ausgeschlossen werden.
  • Kürettage (Ausschabung des Tumors) wird nicht empfohlen, da sie mit einer hohen Rezidivrate verbunden ist.

CT-gesteuerte Radiofrequenzablation (RFA, thermische Tumorzerstörung)

  • Standardtherapie zur Behandlung des Osteoidosteoms
  • Eine Sonde wird in den Nidus eingeführt und über ein Wechselstromfeld erhitzt
  • Zerstörung der Prostaglandin-produzierenden Zellen (schmerzverursachende Zellen) sowie der Schmerzleitungsbahnen
  • Minimalinvasive Methode mit kurzer Erholungszeit

Laserablation (LA, laserbasierte Hitzeablation)

  • Alternative Methode zur thermischen Ablation
  • Ähnlicher Mechanismus wie die RFA, jedoch mit Laserenergie

Mögliche Komplikationen

  • Unvollständige Entfernung des Nidus – Risiko für ein Rezidiv
  • Schädigung angrenzender Strukturen – Risiko für Nervenschäden oder Weichteilverletzungen
  • Infektionen – seltene Komplikation nach invasiven Eingriffen
  • Knocheninstabilität – möglich nach umfangreicher Resektion

Vergleich der Operationsmethoden

Verfahren Indikation Vorteile Nachteile
Chirurgische Resektion Große oder ungünstig gelegene Nidi Vollständige Entfernung, geringes Rezidivrisiko Operativer Eingriff, längere Heilungsdauer
Radiofrequenzablation (RFA) Standardtherapie für kleine, gut zugängliche Nidi Minimalinvasiv, kurze Erholungszeit Risiko für unvollständige Ablation
Laserablation (LA) Alternative zur RFA Präzise Gewebezerstörung Bislang nicht flächendeckend etabliert

Fazit

Die Wahl des Verfahrens richtet sich nach Tumorgröße, Lage und individuellen Patientenfaktoren. Während die CT-gesteuerte Radiofrequenzablation (RFA) als minimalinvasive Standardtherapie gilt, bietet die chirurgische Resektion eine definitive, aber invasivere Alternative. In seltenen Fällen kann auch die Laserablation (LA) eingesetzt werden. Eine sorgfältige Planung ist essenziell, um das Risiko von Rezidiven und Komplikationen zu minimieren.