Osteoidosteom – Medizingerätediagnostik

Obligate Medizingerätediagnostik

  • Konventionelle Röntgenaufnahme der betroffenen Körperregion, in zwei Ebenen – um das Ausmaß des Tumorwachstums zu beurteilen; das Osteoidosteom zeigt sich im Zentrum der Verdichtung als runde bis ovale Aufhellung 
  • Computertomographie (CT; schnittbildgebendes Verfahren (Röntgenaufnahmen aus verschiedenen Richtungen mit rechnerbasierter Auswertung)) – zwecks Bestimmung der Lage, Größe und Ausdehnung des Tumors (Knochendestruktion/Knochenzerstörung?); besonders der Nidus (Herd) stellt sich im CT gut dar
  • ggf. Skelettszintigraphie (nuklearmedizinisches Verfahren, das funktionelle Veränderungen des Skelettsystems darstellen kann, in dem regional (örtlich) pathologisch (Krankhaft) erhöhte bzw. verminderte Knochenumbauprozesse vorliegen) – es zeigt sich eine fokale (herdförmige) Anreicherung

Lodwick-Klassifikation

Mittels der Lodwick-Klassifikation lässt sich auf einem Röntgenbild einschätzen, ob der Tumor benigne (gutartig) oder maligne (bösartig) ist. Des Weiteren eignet sie sich zur Verlaufsbeurteilung bei aggressivem Verhalten des Tumors.

Ein Index für die Wachstumsgeschwindigkeit des Knochentumors oder eines entzündlichen Prozesses ist die auf dem Röntgenbild sichtbare Reaktion, das heißt die Knochenstruktur wird durch den Tumor lokal, regional oder diffus modifiziert. Die sichtbaren Destruktionsmuster werden in folgende Hauptgruppen eingeteilt:

Grad Wachstumsgeschwindigkeit  Knochendestruktion Dignität Knochentumoren
Grad I



rein geographisch (umschrieben); Grenze definierbar

   
  • A
sehr langsam wachsend  Sklerose (krankhafte Verhärtung von hier: Geweben) und scharfe Grenze benigne Chondroblastom, Enchondrom, Fibröse Knochendysplasie, Nichtossifizierendes Fibrom, Osteoidosteom
  • B
langsam wachsend (verdrängend) Knochenauftreibung > 1 cm und/oder keine Sklerose aktiv benigne Riesenzelltumor
  • C
mittlere Wachstumsgeschwindigkeit
(lokal invasiv)
totale Kompaktapenetration (Kompakta = äußere Randschicht des Knochens) aggressiv benigne Chondro-, Osteo-, Fibrosarkome
Grad II schnell wachsend geographisch, mit mottenfraßartiger/permeativer (ohne Respektierung anatomischer Grenzen) Komponente überwiegend maligne Chondrosarkom, Fibrosarkom, malignes fibröses Histiozytom, Metastasen, Osteosarkom 
Grad III sehr schnell wachsend rein mottenfraßartige oder permeative Destruktion maligne Ewing-Sarkom

Besonders geeignet ist die Klassifikation für Tumoren eines Röhrenknochens oder kleinen Knochens. Sie ist aber weder sensitiv noch spezifisch, sodass in der Regel auf weitere diagnostische Maßnahmen nicht verzichtet werden kann.