Neuroblastom – Prävention

Zur Prävention eines Neuroblastoms muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Ernährung in der Schwangerschaft
    • Mangel an Antioxidantien – Unzureichende Zufuhr von Vitamin C und E kann oxidative Schäden fördern.
    • Zu hohe Kalorienaufnahme – Möglicher Zusammenhang zwischen hohem mütterlichen BMI (Body-Mass-Index; Körpermassenindex) und einem erhöhten Risiko für kindliche Tumoren, einschließlich Neuroblastomen.
  • Genussmittelkonsum
    • Rauchen in der Schwangerschaft – Mütter von erkrankten Kindern haben häufiger in der Schwangerschaft geraucht als die Kontrollen (24,1 % vs. 19,7 %; OR 1,3; 95 %-KI 0,9-1,7). Wenn beide Eltern während der Schwangerschaft geraucht hatten, erhöhte sich das Risiko (OR 1,5; 95 %-KI 1,1-2,1) [1].
    • Alkoholkonsum in der Schwangerschaft – Hinweise auf eine mögliche Assoziation zwischen mütterlichem Alkoholkonsum und einem erhöhten Neuroblastomrisiko; weitere Studien sind notwendig.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Förderung eines starken Immunsystems
    • Eine ausgewogene Ernährung der Mutter mit hohem Gehalt an Vitamin A und C, Zink, Omega-3-Fettsäuren (Docosahexaensäure, Eicosapentaensäure) und Probiotika kann das Immunsystem des Fötus stärken.
  • Vermeidung von Schadstoffen
    • Minimierung der Exposition gegenüber Schadstoffen wie Passivrauch, Pestiziden und anderen Umweltschadstoffen während der Schwangerschaft.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, gefährdete Kinder frühzeitig zu identifizieren, um eine rechtzeitige Diagnostik und Behandlung zu gewährleisten.

Früherkennung

  • Gentests
    • Testung auf familiär gehäuft auftretende Mutationen (z. B. im ALK-Gen), die mit einem erhöhten Neuroblastomrisiko assoziiert sind.
  • Bildgebende Verfahren
    • Ultraschalluntersuchungen pränatal – Bei Verdacht auf fetale Tumoren.
    • Sonographie im Säuglingsalter – Bei Kindern mit genetischen Prädispositionen oder auffälliger Familienanamnese.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Komplikationen und Rückfälle bei bereits diagnostizierten Neuroblastomen zu verhindern sowie die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.

  • Langzeitbetreuung
    • Nachsorgeuntersuchungen
      • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen, einschließlich bildgebender Diagnostik, um Rückfälle frühzeitig zu erkennen.
    • Rehabilitation
      • Physiotherapie und psychosoziale Unterstützung zur Bewältigung von Therapiefolgen.
  • Ernährung und Immunsystemstärkung
    • Nährstoffreiche Diät
      • Förderung der Regeneration und Unterstützung der Immunabwehr durch eine ausgewogene Ernährung.
  • Immuntherapie
    • Einsatz spezifischer Antikörper, um verbleibende Tumorzellen zu eliminieren.

Literatur

  1. Rios P et al.: Parental smoking, maternal alcohol consumption during pregnancy and the risk of neuroblastoma in children. A pooled analysis of the ESCALE and ESTELLE French studies. Int J Cancer. 2019; https://​doi.​org/​10.​1002/​ijc.​32161