Myelodysplastisches Syndrom (MDS) – Prävention

Zur Prävention des myelodysplastischen Syndroms (MDS) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Genussmittelkonsum
    • Rauchen
      • Chronischer Tabakkonsum ist mit einem erhöhten Risiko für myelodysplastische Syndrome (MDS) assoziiert, da Benzole und andere karzinogene Substanzen im Zigarettenrauch enthalten sind.

Umweltbelastungen – Intoxikationen (Vergiftungen)

  • Langjährige Exposition gegenüber Benzolen und Lösungsmitteln
    • Erhöhtes Risiko bei beruflicher Exposition in folgenden Gruppen:
      • Tankstellenbedienstete.
      • Lackierer und Maler.
      • Flughafenmitarbeiter (Kerosin-Exposition).
  • Pestizide und Herbizide
    • Chronische Exposition gegenüber organischen Schadstoffen ist ein Risikofaktor.
  • Schwermetalle
    • Erhöhtes Risiko bei Kontakt mit Blei, Quecksilber oder Cadmium.

Primärprävention (Schutzfaktoren)

  • Berufliche Schutzmaßnahmen
    • Verwendung von Schutzausrüstung
      • Atemschutzmasken und Handschuhe zur Reduktion der Exposition gegenüber toxischen Substanzen.
    • Regelmäßige Arbeitsplatzkontrollen
      • Einhaltung von Grenzwerten für Benzole und Lösungsmittel durch Arbeitsinspektionen.
  • Reduktion von Umweltschadstoffen
    • Minimierung von Schadstoffbelastungen in der Luft, insbesondere in urbanen und industriellen Gebieten.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, erste Anzeichen einer myelodysplastischen Erkrankung frühzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen einzuleiten.

  • Früherkennung und Diagnostik
    • Blutuntersuchungen
      • Regelmäßige Kontrolle des Blutbildes bei Personen mit langjähriger toxischer Exposition.
    • Knochenmarkuntersuchungen
      • Bei persistierenden Veränderungen im Blutbild oder klinischem Verdacht.
  • Screening von Hochrisikogruppen
    • Berufliche Risikogruppen
      • Monitoring von Tankstellenbediensteten, Lackierern und anderen gefährdeten Berufsgruppen.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, bei diagnostiziertem MDS das Fortschreiten der Erkrankung zu minimieren und die Lebensqualität zu verbessern.

  • Langzeittherapie
    • Regelmäßige Nachsorge
      • Überwachung des Blutbildes und des Krankheitsverlaufs.
    • Einsatz von Wachstumsfaktoren
      • G-CSF (Granulozyten-Kolonie-stimulierender Faktor) zur Verbesserung der Blutzellproduktion.
  • Rehabilitation
    • Ernährungsberatung
      • Sicherstellung einer ausgewogenen Ernährung zur Unterstützung der Blutbildung.
    • Psychoonkologische Unterstützung
      • Betreuung zur Krankheitsbewältigung und Verbesserung der Lebensqualität.
  • Psychosoziale Unterstützung
    • Selbsthilfegruppen
      • Austausch mit anderen Betroffenen.
    • Beratung durch Sozialdienste
      • Unterstützung bei beruflichen und finanziellen Herausforderungen.