Mycosis fungoides – Weitere Therapie

Allgemeine Maßnahmen

  • Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum)
  • Begrenzter Alkoholkonsum (Männer: max. 25 g Alkohol pro Tag; Frauen: max. 12 g Alkohol pro Tag)

Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren

  • PUVA-Therapie (Psoralen-UVA-Therapie): Diese kombiniert die Anwendung von UVA-Licht mit dem photosensibilisierenden Wirkstoff Psoralen, um die Haut empfindlicher für die UV-Strahlung zu machen. In Deutschland wird vorrangig 8-Methoxypsoralen (8-MOP) verwendet. Es gibt verschiedene Formen der Anwendung:
    • Orale PUVA-Therapie: Psoralen wird in Tablettenform eingenommen.
    • Bade-PUVA: Der Wirkstoff wird in einem Bad verabreicht, in dem der Patient badet, bevor er der UV-Bestrahlung ausgesetzt wird.
    • Creme-PUVA: Psoralen wird lokal als Creme aufgetragen.
    Indikationen:
    • Frühe Stadien der Mycosis fungoides (MF), insbesondere im Stadium IA und IB.
    • Moderate bis schwere Hautbeteiligung bei kutanen Lymphomen.
    In einem Vergleich mit Schmalband-UVB (NBUVB) zeigte sich die PUVA-Therapie als überlegen in Bezug auf die Komplettremissionsrate, mit einer vollständigen Ansprechrate von 73,8 % gegenüber 62,2 % unter NBUVB. Dies führte zu einem 68 % höheren Verhältnis des vollständigen zum nicht vollständigen Ansprechen zugunsten der PUVA [1].
  • Extrakorporale Photopherese (ECP): Dieses ist eine Behandlung, bei der das Blut des Patienten außerhalb des Körpers durch eine spezielle Maschine geleitet wird. Die Leukozyten (weiße Blutkörperchen) werden mit Psoralen behandelt und anschließend mit UVA-Licht bestrahlt, bevor sie dem Körper wieder zugeführt werden. Die Behandlung erfolgt in einem geschlossenen Kreislauf außerhalb des Körpers.
    Indikationen:
    • Fortgeschrittene Stadien der Mycosis fungoides, insbesondere bei Sezary-Syndrom und anderen erythrodermischen Formen.
    • Patienten, die auf andere Therapieformen nicht ausreichend ansprechen oder bei denen eine systemische Therapie erforderlich ist.
    Diese Therapie wird oft in Kombination mit anderen systemischen Behandlungsformen eingesetzt und bietet den Vorteil, dass die eigentliche Bestrahlung der Zellen außerhalb des Körpers erfolgt, was das Risiko von Hautschäden reduziert.

Impfungen

Die nachfolgenden Impfungen sind vor Therapiebeginn angeraten:

  • COVID-19-Impfung
  • Grippe-Impfung (saisonaler quadrivalenter Totimpfstoff)
  • Herpes zoster-Impfung (nur mit Totimpfstoff)
  • Meningokokken-Impfung (ACWY und B)
  • Pneumokokken-Impfung: Immunsupprimierte sollten sequentiell mit dem 13-valenten Konjugatimpfstoff PCV13 und sechs bis zwölf Monate später mit dem 23-valenten Polysaccharidimpfstoff PPSV23 gegen Pneumokokken geimpft werden.
  • Bei Bedarf Auffrischimpfung gegen Diphtherie, Haemophilus influenzae Kapseltyp b (Hib), Pertussis und Tetanus

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

  • Regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen

Ernährungsmedizin

  • Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
  • Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der allgemeinen Erkenntnisse über die Ernährung bei einer Tumorerkrankung. Das bedeutet:
    • nur begrenzt energiereiche Lebensmittel verzehren
    • moderate Gesamtfettaufnahme
    • wenig rotes Fleisch (Schwein, Rind, Lamm, Kalb) und Wurstwaren
    • ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
    • ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse)
    • täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
    • Verzehr von geräucherten und gepökelten Nahrungsmitteln reduzieren, denn diese enthalten Nitrat oder Nitrit als Bestandteil des Pökelsalzes. Bei deren Zubereitung entstehen Verbindungen (Nitrosamine), die Risikofaktor für verschiedene Tumorerkrankungen sind.
    • auf schadstoffbelastete Lebensmittel wie Innereien und Wildpilze verzichten
    • keine angeschimmelten Lebensmittel essen
  • Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
    • Ernährung reich an:
      • Vitaminen (A, C, D, E, Folsäure)
      • Mineralstoffen
      • Spurenelementen (Selen, Zink)
      • Omega-3-Fettsäuren
      • Sekundären Pflanzenstoffen (z. B. Carotinoide, Polyphenole)
    • Da die Erkrankung mit Entzündungsprozessen einhergeht, sollten Erkenntnisse in Bezug auf eine antiinflammatorische (entzündungshemmende) Ernährung auch Grundlage der Ernährung bei Mycosis fungoides sein. Siehe unter Ernährung bei „Subklinische Inflammation“.
  • Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
  • Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
    Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
    Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.
  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns

Sportmedizin

  • Ausdauertraining (Cardiotraining) und Krafttraining (Muskeltraining)
    • Generell kann ein Ausdauertraining auf einem Fahrradergometer empfohlen werden, das nach dem Prinzip des Intervalltrainings durchgeführt wird. Das heißt, dass sich Belastungsphasen von 1 bis 3 Minuten Dauer mit Ruhephasen von ebenfalls 1 bis 3 Minuten Dauer abwechseln. Das Training sollte bei etwa 80 % der maximalen Herzfrequenz insgesamt 30 Minuten durchgeführt werden; Trainingshäufigkeit 5-mal pro Woche.
    • Während und nach der Behandlung sollte der Patient sportlich aktiv sein (Empfehlungsgrad B)
  • Erstellung eines Fitness- bzw. Trainingsplans mit geeigneten Sportdisziplinen auf der Grundlage eines medizinischen Checks (Gesundheitscheck bzw. Sportlercheck)
  • Detaillierte Informationen zur Sportmedizin erhalten Sie von uns.

Psychotherapie

  • Psychosoziale Betreuung
  • Detaillierte Informationen zur Psychosomatik (inkl. Stressmanagement) erhalten Sie von uns.

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300, E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de
  • Deutsche Leukämie- und Lymphom-Hilfe e.V.
    Thomas-Mann-Straße 40, 53111 Bonn
    Telefon: 0228-33889215, Fax: 0228-33889222, E-Mail: info@leukaemie-hilfe.de, Internet: Deutsche Leukämie- & Lymphom-Hilfe e.V. (DLH e.V.)

Literatur

  1. Phan K et al.: Comparison of Narrowband UV-B With Psoralen-UV-A Phototherapy for Patients With Early-Stage Mycosis Fungoides – A Systematic Review and Meta-analysis. JAMA Dermatol. Published online January 30, 2019. doi:10.1001/jamadermatol.2018.5204