Mycosis fungoides – Medikamentöse Therapie

Therapieziele

  • symptomatische Therapie
  • Remission (Rückbildung)
  • Verbesserung der Lebensqualität

Therapieempfehlungen

Die Therapie der Mycosis fungoides erfolgt stadienabhängig.

  • Stadium 1 und 2:
    • Lokaltherapie:
      • Topische Glucocorticoide (Klasse III und IV) in Form von Salben oder Cremes
      • Retinoide: Bexaroten – wurde speziell zur Behandlung der Mycosis fungoides entwickelt; löst Apoptose (programmierter Zelltod) der Tumorzellen aus
      • Im März 2017 wurde das Arzneimittel Legada® zugelassen. Es enthält den Wirkstoff Chlormethin und wird als Gel einmal täglich dünn auf die betroffenen Hautbereiche aufgetragen. Chlormethin verhindert die Zellteilung.
    • Physikalische Therapie (siehe unter "Weitere Therapie"):
      • PUVA-Therapie, d. h. kombinierter Einsatz von UVA-Licht (UV-A-Phototherapie) und Psoralen
      • Extrakorporale Photopherese (ECP) – Apherese ("Blutwäsche"), bei der bestimmte Blutzellen außerhalb des Körpers (extrakorporal) einer Behandlung mit ultraviolettem Licht (Phototherapie) unterzogen werden
      • Lokale Strahlentherapie mit Röntgen- oder Elektronenstrahlen
    • Ab Stadium 2 kombinierte Behandlung mit Interferon α in Form von Spritzen (Immuntherapie) und PUVA; alternativ kann Methotrexat zum Einsatz kommen
  • Stadium 3 und 4:
    • Therapie mit monoklonalen Antikörpern (Mogamulizumab; Brentuximab Vedotin)
    • zusätzlich palliative Chemotherapie (Polychemotherapie/CHOP-Schema) oder Strahlentherapie → symptomlindernd

Weitere Hinweise

  • Da bei der Mycosis fungoides unabhängig vom Stadium CCR4 überexprimiert wird, wurde dieser Rezeptor als relevantes therapeutisches Target erkannt und der Anti-CCR4-Antikörper Mogamulizumab entwickelt. Dieser führte in der Zulassungsstudie bei Patienten mit rezidivierender oder refraktärer Mycosis fungoides im Vergleich zu Vorinostat zu einem mehr als doppelt so langen (7,7 versus 3,1 Monate) medianen progressionsfreien Überleben (primärer Studienendpunkt) [1].
  • Aktuelle Übersicht über den Stand der Therapie [2].

Supplemente (Nahrungsergänzungsmittel; Vitalstoffe)

Geeignete Nahrungsergänzungsmittel für das Immunsystem sollten die folgenden Vitalstoffe enthalten:

  • Vitamine (A, C, E, D3, B1, B2, Niacin (Vitamin B3), Pantothensäure (Vitamin B5), B6, B12, Folsäure, Biotin)
  • Spurenelemente (Chrom, Eisen, Kupfer, Mangan, Molybdän, Selen, Zink)
  • Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren: Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA))
  • Sekundäre Pflanzenstoffe (Beta-Carotin, Flavonoide (Citrusfrüchte), Lycopin (Tomaten), Proanthocyanidine (Cranberrys), Polyphenole)
  • Weitere Vitalstoffe (Probiotische Kulturen: Laktobazillen, Bifidobakterien)

Beachte: Die aufgeführten Vitalstoffe sind kein Ersatz für eine medikamentöse Therapie. Nahrungsergänzungsmittel sind dazu bestimmt, die allgemeine Ernährung in der jeweiligen Lebenssituation zu ergänzen.

Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.

Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.

Literatur

  1. Kim YH et al.: Mogamulizumab versus vorinostat in previously treated cutaneous T-cell lymphoma (MAVORIC): an international, open-label, randomised, controlled phase 3 trial. Lancet August 09, 2018 doi:https://doi.org/10.1016/S1470-2045(18)30379-6
  2. Stuver R, Geller S: Advances in the treatment of mycoses fungoides and Sézary syndrome: a narrative update in skin-directed therapies and immune-based treatments Front Immunol. 2023;14:1284045. Published online 2023 Oct 5. doi: 10.3389/fimmu.2023.1284045