Morbus Bowen – Weitere Therapie

Allgemeine Maßnahmen

  • Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum)
  • Begrenzter Alkoholkonsum (Männer: max. 25 g Alkohol pro Tag; Frauen: max. 12 g Alkohol pro Tag)
  • Normalgewicht anstreben! 
    Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse
    und ggf. Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm bzw. Programm für Untergewichtige

Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren

  • Photodynamische Therapie (PDT) – durch Photosensibilisierung mit Delta-Aminolävulinsäure und anschließender Bestrahlung mit Rotlicht kommt es zu einer sekundären Zerstörung der Zellen
    Beachte: Die 5-FU-Behandlung gegenüber der Exzision und der MAL-PDT bevorzugt werden [1].
  • Fulguration oder Laser-Evaporation (Laserstrahlverdampfung) bei Lokalisation im Analkanal

Impfungen

Die nachfolgenden Impfungen sind angeraten:

  • Grippe-Impfung
  • Pneumokokken-Impfung

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

  • Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen zur Früherkennung eines Rezidivs (Wiederauftreten der Erkrankung) (mindestens ein Nachuntersuchungstermin jährlich).

Ernährungsmedizin

  • Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
  • Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der allgemeinen Erkenntnisse über die Ernährung bei einer Tumorerkrankung. Das bedeutet:
    • nur begrenzt energiereiche Lebensmittel verzehren
    • moderate Gesamtfettaufnahme
    • wenig rotes Fleisch (Schwein, Rind, Lamm, Kalb) und Wurstwaren
    • ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
    • ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse)
    • täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
    • Verzehr von geräucherten und gepökelten Nahrungsmitteln reduzieren, denn diese enthalten Nitrat oder Nitrit als Bestandteil des Pökelsalzes. Bei deren Zubereitung entstehen Verbindungen (Nitrosamine), die Risikofaktor für verschiedene Tumorerkrankungen sind.
    • auf schadstoffbelastete Lebensmittel wie Innereien und Wildpilze verzichten
    • keine angeschimmelten Lebensmittel essen
  • Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
    • Ernährung reich an:
      • Vitaminen (A, C, D, E, Folsäure)
      • Mineralstoffen
      • Spurenelementen (Selen, Zink)
      • Omega-3-Fettsäuren
      • Sekundären Pflanzenstoffen (z. B. Carotinoide, Polyphenole)
  • Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
  • Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns. 

Sportmedizin

  • Ausdauertraining (Cardiotraining) und Krafttraining (Muskeltraining)
    • Generell kann ein Ausdauertraining auf einem Fahrradergometer empfohlen werden, das nach dem Prinzip des Intervalltrainings durchgeführt wird. Das heißt, dass sich Belastungsphasen von 1 bis 3 Minuten Dauer mit Ruhephasen von ebenfalls 1 bis 3 Minuten Dauer abwechseln. Das Training sollte bei etwa 80 % der maximalen Herzfrequenz insgesamt 30 Minuten durchgeführt werden; Trainingshäufigkeit 5-mal pro Woche.
  • Erstellung eines Fitness- bzw. Trainingsplans mit geeigneten Sportdisziplinen auf der Grundlage eines medizinischen Checks (Gesundheitscheck bzw. Sportlercheck)
  • Detaillierte Informationen zur Sportmedizin erhalten Sie von uns.

Psychotherapie

  • Ggf. psychosoziale Betreuung
  • Detaillierte Informationen zur Psychosomatik (inkl. Stressmanagement) erhalten Sie von uns.

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de
  • Krebsinformationsdienst KID, telefonischer Krebsinformationsdienst am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg
    Mo-Fr 8-20.00; in türkischer Sprache Di, Mi, Don 18-20.00. Telefon: 06221-410121
  • Deutsche Krebshilfe e. V.
    Thomas-Mann-Str.40, Postfach 1467, 53111 Bonn
    Telefon: 0228-72990-0, Fax: 0228-72990-11, E-Mail: deutsche@krebshilfe.de, Internet: www.krebshilfe.de
  • Deutsche Krebsgesellschaft und ihre Landesverbände, Deutsche Krebsgesellschaft e. V.
    Paul-Ehrlich-Straße 41, 60596 Frankfurt/M.

Literatur

  1. Ahmady S et al.: Surgical excision versus topical 5% 5-fluorouracil and photodynamic therapy in treatment of Bowen's disease: A multicenter randomized controlled trial Journal of the American Academy of Dermatology September 02, 2023 doi:https://doi.org/10.1016/j.jaad.2023.08.076

Leitlinien

  1. Rieger CT et al.: Anti-infective vaccination strategies in patients with hematologic malignancies or solid tumors—Guideline of the Infectious Diseases Working Party (AGIHO) of the German Society for Hematology and Medical Oncology (DGHO). Annals of Oncology, Volume 29, Issue 6, 1 June 2018, Pages 1354-365. doi.org/10.1093/annonc/mdy117
  2. S3-Leitlinie: Aktinische Keratose und Plattenepithelkarzinom der Haut. (AWMF-Registernummer: 032 - 022OL), Dezember 2022 Kurzfassung Langfassung