Monoklonale Gammopathie – Prävention
Zur Prävention der monoklonalen Gammopathie muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofakturen
- Genussmittelkonsum
- Tabak (Rauchen) [1]
- Schlafqualität
- Schlafmangel – Personen, die nachts weniger als sechs Stunden Schlaf bekamen, hatten ein mehr als zweifach erhöhtes Risiko [1]
- Übergewicht (BMI ≥ 30; Adipositas) [1] → chronisch erhöhte Entzündungsreaktion mit Anstieg von Zytokinen (TNF-alpha, IL6) und Adipokinen (Adiponektin, Leptin)
Umweltbelastungen – Intoxikationen
- Ionisierende Strahlung
- Exposition gegenüber Mineralöl
Präventionsfaktor (Schutzfaktor)
Zur Prävention der monoklonalen Gammopathie ist die Förderung eines gesunden Lebensstils entscheidend.
- Körperliche Aktivität
- Hohe körperliche Aktivität – Mehr als 73,5 MET-Stunden (metabolisches Äquivalent) pro Woche, entsprechend 45-60 Minuten Laufen oder Joggen pro Tag, senkt das Risiko für MGUS (monoklonale Gammopathie unbestimmter Signifikanz) um 55 % (Odds-Ratio 0,45; 0,24-0,80) [1].
- Moderates Ausdauertraining – Reduziert entzündliche Prozesse und fördert die immunologische Gesundheit.
- Ernährung
- Mediterrane Diät – Reich an Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren (Docosahexaensäure, Eicosapentaensäure), unterstützt die Senkung chronischer Entzündungen.
- Reduktion von gesättigten Fettsäuren – Trägt zur Gewichtskontrolle bei und senkt die entzündungsfördernden Mechanismen.
- Schlafhygiene
- Regelmäßige Schlafzeiten – Verbesserung der Schlafqualität, insbesondere durch Vermeidung von Schlafmangel.
- Stressreduktion – Förderung von Entspannungsübungen zur Optimierung des Schlafverhaltens.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention zielt darauf ab, die Progression von MGUS zu malignen Erkrankungen wie multiplem Myelom zu verhindern.
- Regelmäßige Kontrolluntersuchungen
- Quantitative Immunfixationselektrophorese – Überwachung der M-Protein-Spiegel.
- Knochenmarkbiopsie (Gewebeentnahme aus dem Knochenmark) – Bei zunehmender M-Protein-Konzentration oder klinischen Hinweisen auf Progression.
- Risikoadaptierte Überwachung
- Patienten mit genetischer Prädisposition oder fortgeschrittenem Alter sollten engmaschiger kontrolliert werden.
- Behandlung assoziierter Komorbiditäten (Begleiterkrankungen)
- Adipositasmanagement – Gewichtsreduktion senkt die Entzündungsbelastung.
- Behandlung von Schlafstörungen – Reduktion schädlicher hormoneller Auswirkungen durch Schlafmangel.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention konzentriert sich auf die Vermeidung von Komplikationen und die langfristige Betreuung bei manifester Erkrankung.
- Langzeittherapie bei malignen Progressionen
- Chemotherapeutische Optionen – Einsatz von Proteasomen-Inhibitoren und Immunmodulatoren bei multiplem Myelom.
- Bisphosphonate – Prävention von Knochenschäden und Hyperkalzämie.
- Rehabilitation und Lebensstilinterventionen
- Körperliche Aktivität – Förderung von leichter Bewegung zur Erhaltung der Mobilität.
- Ernährungsberatung – Unterstützung bei der Umsetzung einer entzündungshemmenden Ernährung.
- Patientenschulung
- Aufklärung über die Bedeutung regelmäßiger Kontrollen.
- Anleitung zur Selbstüberwachung und Symptomwahrnehmung.
Literatur
- Lee DJ et al.: Mass spectrometry-detected MGUS is associated with obesity and other novel modifiable risk factors in a high-risk population Blood Adv . 2024 Jan 11:bloodadvances.2023010843. doi: 10.1182/bloodadvances.2023010843.