Lymphknotenvergrößerung (Lymphadenopathie) – Einleitung
Als Lymphadenopathie (LAP), auch Lymphknotenvergrößerung bezeichnet man eine Vergrößerung eines oder mehrerer Lymphknoten, die sich mittels Palpation (Abtasten) feststellen lassen.
Synonyme und ICD-10: Adenopathie; Axillalymphknotenschwellung; generalisierte Adenopathie; generalisierte Lymphadenopathie (LAP); generalisierte Lymphknotenhyperplasie; generalisierte Lymphknotenhypertrophie; generalisierte Lymphknotenschwellung; generalisierte Lymphknotenvergrößerung; Halslymphknotenschwellung; Hyperplasie von Halslymphknoten; Hypertrophie von Hiluslymphknoten; Inguinale Adenopathie; konstitutioneller Status lymphaticus; Leistendrüsenschwellung; lokalisierte Adenopathie; lokalisierte Lymphadenopathie; lokalisierte Lymphknotenhyperplasie; lokalisierte Lymphknotenhypertrophie; lokalisierte Lymphknotenschwellung; lokalisierte Lymphknotenvergrößerung; Lymphadenie; Lymphadenopathie; Lymphadenose; Lymphdrüsenkatarrh; Lymphknotenhyperplasie; Lymphknotenhypertrophie; mediastinale Adenopathie; mesenteriale Adenopathie; Tracheobronchiale Adenopathie; Zervikaldrüsenschwellung; ICD-10-GM R59: Lymphknotenvergrößerung
Im menschlichen Körper gibt es ca. 600 Lymphknoten. Die Lymphknotenvergrößerung kann Symptom vieler verschiedener Erkrankungen sein.
Formen der Lymphadenopathie (LAP)
Nach der Ursache
- Infektionen: Meist handelt es sich um eine Lymphadenitis (ICD-10-GM I88: unspezifische Lymphadenitis), die auf eine bakterielle oder virale Infektion zurückzuführen ist.
- Immunologische Erkrankungen: Autoimmunerkrankungen können zu einer Lymphadenopathie führen.
- Maligne (bösartige) Neoplasien: Krebserkrankungen wie Lymphome oder Metastasen anderer Tumoren können eine Vergrößerung der Lymphknoten verursachen.
Nach der Ausbreitung
- Lokale Lymphknotenvergrößerung: Betrifft nur eine Region des Körpers.
- Regionäre Lymphknotenvergrößerung: Mehrere Lymphknoten in einer bestimmten Region sind betroffen.
- Generalisierte Lymphknotenvergrößerung: Betrifft Lymphknoten in mehreren Körperregionen.
Nach dem Verlauf
- Akute Lymphknotenschwellung: Tritt plötzlich auf und ist meist mit Infektionen assoziiert.
- Chronische Lymphknotenschwellung: Besteht über einen längeren Zeitraum und kann auf chronische Erkrankungen oder maligne (bösartige) Prozesse hinweisen.
Eine Lymphknotenschwellung bzw. -vergrößerung kann Symptom vieler Erkrankungen sein (siehe unter "Differentialdiagnosen").
Epidemiologie
Bei 90 % aller Kinder kommt es im Laufe des 1. Lebensjahrzehnts zu einer Veränderung der Lymphknoten.
Bei Erwachsenen sollte jedoch eine anhaltende oder unklare Lymphknotenschwellung genauer untersucht werden, insbesondere wenn sie mit Symptomen wie Gewichtsverlust, Fieber oder Nachtschweiß einhergeht.
Verlauf und Prognose
Verlauf
Lymphadenopathie, auch bekannt als Lymphknotenvergrößerung, kann verschiedene Ursachen und Verläufe haben. Sie kann als Symptom vieler Erkrankungen auftreten und wird nach ihrer Ursache, Ausbreitung und dem Verlauf unterschieden:
Nach der Ursache
- Infektionen: Meist handelt es sich um eine Lymphadenitis (Lymphknoteninfektion), die auf eine bakterielle oder virale Infektion zurückzuführen ist.
- Immunologische Erkrankungen: Autoimmunerkrankungen können zu einer Lymphadenopathie führen.
- Maligne Neoplasien: Krebserkrankungen wie Lymphome oder Metastasen (Tochtergeschwülste) anderer Tumoren können eine Vergrößerung der Lymphknoten verursachen.
Nach der Ausbreitung
- Lokale Lymphknotenvergrößerung: Betrifft nur eine Region des Körpers.
- Regionäre Lymphknotenvergrößerung: Mehrere Lymphknoten in einer bestimmten Region sind betroffen.
- Generalisierte Lymphknotenvergrößerung: Betrifft Lymphknoten in mehreren Körperregionen.
Nach dem Verlauf
- Akute Lymphknotenschwellung: Tritt plötzlich auf und ist meist mit Infektionen assoziiert.
- Chronische Lymphknotenschwellung: Besteht über einen längeren Zeitraum und kann auf chronische Erkrankungen oder maligne Prozesse hinweisen.
Lymphknotenvergrößerungen sind bei Kindern häufig und meistens benigne (gutartig). Bei Erwachsenen sollte jedoch eine anhaltende oder unklare Lymphknotenschwellung genauer untersucht werden, insbesondere wenn sie mit Symptomen wie Gewichtsverlust, Fieber oder Nachtschweiß einhergeht.
Prognose
Die Prognose bei Lymphadenopathie hängt stark von der zugrunde liegenden Ursache ab:
- Gutartige Ursachen: Bei Infektionen und immunologischen Erkrankungen kann die Lymphknotenschwellung nach erfolgreicher Behandlung der Grunderkrankung zurückgehen. Antibiotikatherapien können bei bakteriellen Infektionen wirksam sein, und entzündliche Veränderungen können mit entsprechenden Medikamenten behandelt werden.
- Maligne Ursachen: Die Prognose bei malignen (bösartigen) Erkrankungen wie Lymphomen oder Metastasen anderer Tumoren hängt von der Art und dem Stadium der Krebserkrankung ab. Frühe Diagnose und Behandlung sind entscheidend für die Prognose.
- Unklare Lymphknotenschwellungen: Bei Erwachsenen sollten unklare Lymphknotenschwellungen, die länger als zwei bis vier Wochen bestehen, durch eine Biopsie abgeklärt werden. Dies gilt besonders bei einseitigen Befunden oder zusätzlichen Symptomen wie Gewichtsverlust, Fieber und Nachtschweiß. Bei Kindern kann zunächst ein abwartendes Vorgehen gerechtfertigt sein, es sei denn, es bestehen Warnzeichen, die eine schnellere Abklärung erfordern.
Eine sonographische Lymphknotenvergrößerung von > 1 cm gilt bei Erwachsenen als pathologisch. Normale Lymphknoten sind 3-8 mm groß, hypoechogen, länglich und elliptisch geformt. Bei Kindern sind Lymphknoten bis zu 1,5 cm große ovuläre Strukturen.
Die Lebensalter der Patienten spielt eine wichtige Rolle bei der Prognosebewertung: Bei jüngeren Patienten (< 30 Jahre) sind Lymphknotenschwellungen oft benigner Herkunft, während bei älteren Patienten (>50 Jahre) häufiger maligne Erkrankungen die Ursache sind.
Leitlinien
- S1-Leitlinie: Lymphknotenvergrößerung. (AWMF-Registernummer: 025-020), April 2020 Langfassung