Krebserkrankungen – Medikamente
Medikamente
- "Eisenüberladung" – Nicht gebundenes, freies Eisen wirkt zytotoxisch, das heißt zellschädigend [1]. Eisen wird auch als Prooxidans im Zusammenhang mit der Entstehung kardiovaskulärer Erkrankungen – wie beispielsweise Erkrankungen der Herzkranzgefäße mit der Folge eines Myokardinfarktes (Herzinfarkt) – und neurodegenerativer Erkrankungen – beispielsweise Morbus Alzheimer oder Morbus Parkinson – und als Promotor von Tumorerkrankungen diskutiert.
- Als zugrunde liegender Mechanismus wird vermutet, dass Eisen über seine katalytische Schlüsselfunktion bei der Bildung zytotoxischer Sauerstoff- und Hydroxylradikale oxidativen Stress begünstigt, zum Beispiel im Verlauf von Fenton- und Haber-Weiss-Reaktionen [2, 3].
Personen, die beispielsweise an einer Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit) erkrankt sind, weisen ein erhöhtes Risiko für Leberzellkrebs auf [4]. - Zudem zeigte sich in einer Studie aus den USA, dass ein erhöhter Serum-Eisenspiegel mit einem erhöhten Risiko für Tumorerkrankungen verbunden ist [5].
- Als zugrunde liegender Mechanismus wird vermutet, dass Eisen über seine katalytische Schlüsselfunktion bei der Bildung zytotoxischer Sauerstoff- und Hydroxylradikale oxidativen Stress begünstigt, zum Beispiel im Verlauf von Fenton- und Haber-Weiss-Reaktionen [2, 3].
- Hormontherapie
- Östrogentherapie – z. B. Hormonersatztherapie über mehr als fünf Jahre erhöht das Brustkrebsrisiko
- Testosterontherapie – Promotor (siehe Thema "Krebsentstehung – Kanzerogenese") eines Prostatakrebs
- Nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft erhöhen orale Kontrazeptiva (Antibaby-Pille) das Risiko, an einem Mammakarzinom (Brustkrebs) zu erkranken – noch nicht vollständig wissenschaftlich erforscht – nur um den Faktor 1,2 bis 1,5 bei einer Einnahme von mehr als fünf Jahren [2]
- Immunsuppressive Therapien
- Lebenslange Immunsuppression von Organtransplantierten erhöht die Krebsmortalität um das 2,84-fache (im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung) [6].
- Einige Zytostatika erhöhen das Risiko eines Zweittumors.
- Sartane (AT1-Rezeptorantagonisten (ARB))? – eine Metaanalyse führt zu dem Verdacht, dass diese zumindest bei längerfristiger Einnahme die Entwicklung von Krebserkrankungen begünstigen können [7]; andere Metaanalysen konnten das nicht bestätigen [8]
- Zweittumorrisiko ist erhöht nach Chemotherapie bei:
- Morbus Hodgkin – Mammakarzinomrisiko (Brustkrebsrisiko) erhöht bei Verwandten (Verdopplung)
- Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) – Hautkrebs (mit Ausnahme des Melanoms) und Bronchialkarzinom (Lungenkrebs)
- chronisch lymphatischer Leukämie (CLL) – 3,5-mal höheres Risiko für Blasen- und ein doppelt so hohes Risiko für Prostatakarzinom
Literatur
- Forth W, Rummel W: Eisen. Pharmakotherapie des Eisenmangels. In: Forth W, Henschler D, Rummel W (Hrsg.): Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie. 5. völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage,1987. BI Wissenschaftsverlag, Mannheim
- Nelson RL: Iron and colorectal cancer risk: human studies. Nutr Rev. 2001 May;59(5):140-8.
- Schröder H: Störungen des Eisenstoffwechsels und Eisenpräparate zur Substitution. Pharmazeutische Zeitung 139: 9-13.1994
- Braunwald, Fauci, Kasper, Hauser, Longo, Jameson. Harrisons Innere Medizin 2, 15. Auflage. Dietel M, Dudenhausen J, Suttorp N (Hrsg)., Kap. 345, Seiten 2459-2462, ABW Wissenschaftsverlag, Berlin (2003)
- Wu T, Sempos CT, Freudenheim JL, Muti P, Smit E: Serum iron, copper and zinc concentrations and risk of cancer mortality in US adults. Ann Epidemiol. 2004 Mar;14(3):195-201.
- Acuna SA et al.: Cancer Mortality Among Recipients of Solid-Organ Transplantation in Ontario, Canada. JAMA Oncol. Published online January 07, 2016. doi:10.1001/jamaoncol.2015.5137
- Sipahi I: Risk of cancer with angiotensin-receptor blockers increases with increasing cumulative exposure: Meta-regression analysis of randomized trials. PLOS ONE, online 3. März 2022. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0263461
- Copland E et al.: Antihypertensive drugs and cancer risk of cancer: an individual participant data meta-analysis. Lancet Oncology 202122(4):558-570 doi:https://doi.org/10.1016/S1470-2045(21)00033-4