Kachexie – Anamnese

Die Anamnese (Krankengeschichte) stellt einen wichtigen Baustein in der Diagnostik der Kachexie dar.

Familienanamnese

Soziale Anamnese

Aktuelle Anamnese/Systemanamnese (somatische und psychische Beschwerden)

  • Fühlen Sie sich häufig müde und nicht leistungsfähig?
  • Haben Sie Veränderungen an Haut/Haaren bemerkt?
  • Haben Sie Wundheilungsstörungen?
  • Haben Sie Durchfall? Wenn ja, wie häufig pro Woche?
  • Leiden Sie unter verminderter Leistungsfähigkeit?
  • Haben Sie sonstige Symptome bemerkt?

Vegetative Anamnese inkl. Ernährungsanamnese

  • Wie hat sich Ihr Körpergewicht in der letzten Zeit entwickelt? Geben Sie uns bitte Ihr Körpergewicht (in kg) und Ihre Körpergröße (in cm) an.
  • Wie häufig und wie viel essen Sie täglich?
  • Haben Sie Veränderungen am Appetit bemerkt?
  • Ist Ihre Ernährung ausgewogen?
  • Bewegen Sie sich täglich ausreichend?
  • Rauchen Sie? Wenn ja, wie viele Zigaretten, Zigarren oder Pfeifen pro Tag?
  • Trinken Sie Alkohol? Wenn ja, welches Getränk bzw. welche Getränke und wie viele Gläser pro Tag?
  • Nehmen Sie Drogen? Wenn ja, welche Drogen und wie häufig pro Tag bzw. pro Woche?

Eigenanamnese inkl. Medikamentenanamnese

  • Vorerkrankungen (Magen-Darm-Erkrankungen, Tumorerkrankungen, Tuberkulose, Leberzirrhose, chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD), rheumatoide Arthritis)
  • Operationen
  • Strahlentherapie
  • Allergien

Medikamentenanamnese

  • Zytostatika (Substanzen, die das Zellwachstum bzw. die Zellteilung hemmen)

Durch die Beantwortung der folgenden sieben Fragen lässt sich häufig schon eine gute Aussage über die Ernährungssituation erreichen

  • Ist ein ungewollter Gewichtsverlust festzustellen?
  • Wird das Essen oft nicht aufgegessen?
  • Fällt das Kauen und schlucken schwer?
  • Wird weniger als 1,5l Flüssigkeit pro Tag getrunken?
  • Kommt es häufig zu Durchfall (mehr als dreimal pro Woche)?
  • Liegen Wundheilungsstörungen vor?
  • Liegt der Body-Mass Index (BMI) im roten Bereich (< 18,5)?

Wenn bei keiner Frage mit JA geantwortet wurde, liegt kein Risiko für eine Mangelernährung vor.

Wenn bei einer Frage mit JA geantwortet wurde, so sollte der Verlauf genau beobachtet werden, Wunschkost bereitgestellt werden und/oder eine Diätberatung durchgeführt werden.

Wenn zweimal mit JA geantwortet wurde, so besteht die Gefahr der Mangelernährung. Es sollte eine gezielte Hilfe zur Nahrungsaufnahme begeben werden und/oder Nahrungsergänzungsmittel angeboten werden.

Wenn drei- oder mehrmals mit JA geantwortet wurde, so liegt eine Mangelernährung vor.