Hirntumoren – Operative Therapie

1. Ordnung

  • Hirntumoren: Wenn möglich komplette Resektion (operative Entfernung) des Tumors (ggf. per Stereotaxie)  [primäre Behandlung der Wahl]
  • Hirnmetastasen*:
    • bei einer begrenzten Anzahl von einer bis drei Metastasen,
    • mit einem Durchmesser von ≥ 3 cm
      Beachte: Wenn eine Metastase nicht so raumgreifend ist und eine Größe von ≤ 3-3,5 cm hat, empfehlen die europäischen Leitlinien eine stereotaktische Radiochirurgie, die auch als Alternative zur Operation durchgeführt werden kann.
    • Metastasen in der hinteren Schädelgrube bei raumfordernden Effekt und Kompression des 4. Ventrikels mit daraus resultierenden Hydrocephalus occlusus (Verschlusshydrocephalus)

*Hinweis: Die Infiltrationszone von Hirnmetastasen liegt nach heutigem Kenntnisstand in einem Bereich von bis zu 5 mm

Weitere Hinweise

  • Patienten mit niedriggradigem Gliomen profitieren langfristig mehr von einer Operation als von einem beobachtenden Abwarten ("watchful waiting"): Die Gesamtüberlebenszeit lag in der Gruppe mit beobachtenden Abwarten bei 5,8 Jahren (95 %-Konfidenzintervall: 4,5-7,2 Jahre), in der Gruppe mit Operation bei 14,4 Jahren (95 %-Konfidenzintervall: 10,4-18,5 Jahre) [1].

Literatur

  1. Jakola AS et al.: Surgical resection versus watchful waiting in low-grade gliomas. Ann Oncol 2017; online 5. Mai. doi: 10.1093/annonc/mdx230