Ewing-Sarkom – Symptome – Beschwerden

Das klinische Bild ist abhängig von der Größe bzw. Ausdehnung, Lokalisation und Stadium.

Folgende Symptome und Beschwerden können auf ein Ewing-Sarkom hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf ein Ewing-Sarkom und werden oft zuerst bemerkt:

  • Belastungsunabhängige Knochenschmerzen: Druck- und Klopfschmerz, die auch in Ruhe und/oder nachts auftreten und an Intensität zunehmen

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild eines Ewing-Sarkoms:

  • Taubheitsgefühl und Paresen (Lähmungen): Diese Symptome können als Zeichen einer Kompression des Rückenmarks auftreten. Neurologische Funktionsausfälle werden in 10-20 % der Patienten mit spinalen Metastasen beschrieben. Sie können sich in Form von sensiblen Defiziten, Blasen- bzw. Mastdarmstörungen bis hin zur Querschnittslähmung äußern.
  • Schwellungen, Verformungen an Gelenken und Knochen (tastbar): Sichtbare Schwellungen und Verformungen an Gelenken und Knochen; die Schwellung kann rötlich verfärbt sein
  • Hauterwärmung: Über dem betroffenen Bereich
  • Einschränkung der Beweglichkeit des betroffenen Körperteils
  • Frakturen: Knochenbrüche nach Bagatelltraumata; betroffen sind meist Femur (Oberschenkelknochen) und Humerus (Oberarmknochen), da osteolytische Tumoren Knochensubstanz abbauen und die Festigkeit des Knochens verringern
  • Hemmung des Knochenwachstums: Im Bereich des Tumors kann das Wachstum gehemmt sein, besonders bei Kindern.

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Leukozytose (Vermehrung der weißen Blutkörperchen im Blut): Zeigt eine Entzündungsreaktion an
  • B-Symptomatik (s. nachfolgend): Deutet auf eine Metastasierung hin

B-Symptomatik

  • Starker Nachtschweiß (nasse Haare, durchnässte Schlafbekleidung)
  • Unerklärliches, anhaltendes oder rezidivierendes Fieber (> 38 °C)
  • Ungewollter Gewichtsverlust (> 10 % Prozent des Körpergewichtes innerhalb von 6 Monaten)

Lokalisation

Typisch für primäre Knochentumoren ist, dass sie sich neben einem bestimmten Altersbereich einer charakteristischen Lokalisation zuordnen lassen. Sie entstehen gehäuft an den Orten des intensivsten Längenwachstums (metaepiphysärer/gelenknaher Bereich). 

Folgende Fragen sind durch diagnostische Maßnahmen zu beantworten:

  • Lokalisation im Skelett → Welcher Knochen ist betroffen?
  • Lokalisation im Knochen → Epiphyse* (Gelenkende des Knochens (gelenknah)), Metaphyse* (Übergang von der Epi- zur Diaphyse), Diaphyse* (langer Knochenschaft), zentral, exzentrisch (nicht zentral), kortikal (an der festen äußeren Hülle des Knochens), extrakortikal, intraartikulär (innerhalb der Gelenkkapsel)

Ein Ewing-Sarkom tritt häufig in der Meta- und Diaphyse der langen Röhrenknochen von Femur (Oberschenkelknochen), Tibia (Schienbein) und Humerus (Oberarmknochen) sowie im Becken und den Rippen auf.

*Beispielhaft der Aufbau eines Röhrenknochens: Epiphyse – Metaphyse – Diaphyse – Metaphyse – Epiphyse