Ewing-Sarkom – Labordiagnostik
Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen
- Biopsie (Gewebeprobe) – zur Bestimmung der Tumorart sowie dessen Aggressivität; wichtigste diagnostische Maßnahme bei Tumorverdacht; erfolgt im Anschluss an die bildgebenden Verfahren (siehe "Medizingerätediagnostik")
Cave: Bei der Durchführung müssen mögliche Auswirkungen auf die bevorstehende Tumorresektion und die anschließende Rekonstruktion bedacht werden. - Histologische (feingewebliche)/immunhistologische Untersuchung und Molekulargenetik – nur dadurch können die Zellen des Ewing-Sarkoms von anderen undifferenzierten Tumorzellen anderer Tumorerkrankungen unterschieden werden
- Immunhistochemie
- FISH (Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung); wenn die zytogenetische Analyse nicht erfolgreich ist: Nachweis von Translokationen (durch Neuanordnung verursachte chromosomale Abnormalität)
- PCR (Polymerase-Kettenreaktion)
- Alkalische Phosphatase (AP)-Isoenzyme, Ostase, Calcium im Urin (die Tumorhypercalcämie (Synonym: tumorinduzierte Hypercalcämie, TIH) ist eine der häufigsten Symptome bei paraneoplastischen Syndromen), PTHrP (Parathormon-related Protein; die Konstellation mit verminderten Parathormon (PTH) und erhöhtem PTHrP ist typisch für die Tumorhypercalcämie) – bei Verdacht auf Knochenmetastasen
- Desoxypyridinolin (DPD) – ist zu > 98 % knochenspezifisch – ein guter Index für die Knochenresorptionsrate
(erhöht bei: peri- und postmenopausale Osteoporose (frühe Erkennung bei noch normaler Knochendichtemessung möglich); Knochenmetastasen; Plasmozytom (Synonym: multiples Myelom); Morbus Paget; primärer Hyperparathyreoidismus (Nebenschilddrüsenüberfunktion) - Laktatdehydrogenase (LDH) [↑], Ferritin* [↑], CRP (C-reaktives Protein) bzw. BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit) [↑] – vor allem bei Patienten mit großen Tumoren
- wg. möglicher Anämie: Kleines Blutbild, Ferritin**, Folsäure, Vitamin B12, Retikulozyten
*Neoplasien, nicht näher bezeichnet (wg. Ferritin ist ein Akute-Phase-Protein) [Ferritin ↑; Serumeisen ↓↓; Transferrin ↓]
**Niedrige Ferritinwerte können durch Entzündungsreaktionen "verdeckt" werden. Die Beurteilung von Ferritin sollte daher ggf. parallel mit dem C-reaktiven Protein (Akute-Phase-Protein) erfolgen.