Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) – Anamnese
Die Anamnese (Krankengeschichte) stellt einen wichtigen Baustein in der Diagnostik des Ovarialkarzinoms (Eierstockkrebs) dar.
Familienanamnese
- Gibt es in Ihrer Familie Tumorerkrankungen, die häufig vorkommen?
- Gibt es in Ihrer Familie Erbkrankheiten?
Soziale Anamnese
- Welchen Beruf üben Sie aus?
- Sind Sie in Ihrem Beruf schädigenden Arbeitsstoffen ausgesetzt?
Aktuelle Anamnese/Systemanamnese (somatische und psychische Beschwerden)
- Ist Ihnen ein aufgeblähter Bauch aufgefallen?
- Haben Sie dabei gleichzeitig Gewicht abgenommen?*
- Haben Sie Bauchschmerzen?
- Leiden Sie unter Völlegefühl, Übelkeit?
- Ist Ihnen eine Veränderung von Stuhlgang und/oder Wasserlassen (Häufigkeit, Menge, Schmerzen) aufgefallen?
- Haben Sie Ausfluss aus der Scheide?
Vegetative Anamnese inkl. Ernährungsanamnese
- Sind Sie übergewichtig? Geben Sie bitte uns Ihr Körpergewicht (in kg) und Ihre Körpergröße (in cm) an.
- Haben Sie ungewollt Körpergewicht verloren?
- Wann war Ihre letzte Menstruation (Regelblutung)?
Eigenanamnese inkl. Medikamentenanamnese
- Vorerkrankungen (Tumorerkrankungen)
- Operationen
- Allergien
- Schwangerschaften
Medikamentenanamnese
- Hormonersatztherapie in den Wechseljahren:Eine Östrogen bzw. Östrogen-Gestagen-Therapie kann das Ovarialkarzinomrisiko erhöhen; Wirkungseintritt bereits bei Anwenderzeiten von unter 5 Jahren; das Risiko reduziert sich nach Absetzen der Therapie.
- Seltenere Einnahme von Ovulationshemmern ("Pille") als der Durchschnitt der Frauen
Umweltanamnese
- Beruflicher Kontakt mit Karzinogenen wie Asbest oder Talkum (Talkumpulver [1])
- Haarfärbemittel [2]
* Falls diese Frage mit "Ja" beantwortet worden ist, ist ein sofortiger Arztbesuch erforderlich! (Angaben ohne Gewähr)
Literatur
- Cramer DW et al.: Presence of talc in pelvic lymph nodes of a woman with ovarian cancer and long-term genital exposure to cosmetic talc. Obstet Gynecol. 2007 Aug;110(2 Pt 2):498-501.
- Zhang Y et al.: Personal use of permanent hair dyes and cancer risk and mortality in US women: prospective cohort study BMJ 2020;370:m2942