Basalzellkarzinom (Basaliom) – Klassifikation
Man kann das Basalzellkarzinom (BZK; Basaliom) in folgende histologische Formen unterteilen:
- Basalzellkarzinomsyndrom (Synonyme: Basalzellnävus-Syndrom; Fünfte Phakomatose; Gorlin-Syndrom, Gorlin-Goltz-Syndrom; Nävoides-Basalzellkarzinom-Syndrom (NBCCS); Naevus epitheliomatodes multiplex) – genetische Erkrankung mit autosomal-dominantem Erbgang, die mit Auftreten zahlreicher Basalzellkarzinome in der dritten Lebensdekade, Keratozysten (keratozystischer odontogener Tumor) im zweiten und dritten Lebensjahrzehnt sowie multiplen weiteren Fehlbildungen (insb. Skelettsystem) einhergehen
- Destruierendes Basalzellkarzinom (< 1 %): großflächige, teils tiefe Infiltration von Muskeln, Sehnen und Knochen
- Infiltrativ wachsende Varianten (ca. 25 %):
- Mikronodoläres Basalzellkarzinom
- Sklerodermioformes Basalzellkarzinom
- Metatypisches Basalzellkarzinom (Sonderform!)
- Noduläres Basalzellkarzinom (Synonym: solides (knotiges) Basaliom) (ca. 50 %)
- Pigmentiertes Basalzellkarzinom; meist vom nodulären Typ
- Pinkus-Tumor – fibroepitheliomatöser Tumor (Sonderform!)
- Superfizielles Basalzellkarzinom (sBZK; Synonyme: Rumpfhautbasaliom; Rumpfhaut-BCCs); multizentrisch-oberflächliches Basalzellkarzinom (15-25 %); tritt bevorzugt an Rumpf und Extremitäten auf und zeigt ein eher ekzemähnliches klinisches Bild
- Ulzerierendes Basalzellkarzinom (< 1%): mit einem scharf begrenzten, kraterförmigen, schmerzlosen Ulkus (Geschwür) einhergehend
- Verwilderte, ulzerierend-destruierend wachsende Subtypen (Ulcus terebrans, Ulcus rodens)
- Zikatrisierendes Basalzellkarzinom
Zur klinischen Beschreibung der wichtigsten Formen s. u. "Symptome – Beschwerden".
Eine Einteilung des Basalzellkarzinoms nach der UICC-Klassifikation ist möglich, wird klinisch jedoch nicht durchgeführt, da die T-Klassifizierung (Infiltrationstiefe des Tumors) zu grob ist und die Kategorien N (= Nodus, d.h. Lymphknotenbeteiligung) und M (= Metastasen, d. h.Tochtergeschwülste) praktisch nicht vorkommen.
Folgende Angaben sind zur Risikostratifizierung hilfreich:
- Lokalisation (BZK im Gesicht, insb. im Bereich von Nase, Lidern und Ohren rezidivieren häufiger)
- Klinische Tumorgröße (maximaler Tumordurchmesser; horizontaler Tumordurchmesser)
- Histologischer Subtyp
- Histologische Tiefenausdehnung (vertikaler Tumordurchmesser)
- Therapeutischer Sicherheitsabstand (bei Resektion (operative Entfernung) bzw. bei Radiatio (Strahlentherapie) oder Kryotherapie)
- Resektionsränder mikroskopisch im Gesunden/nicht im Gesunden.
- Frühere Rezidive (Wiederauftreten der Erkrankung)
- Radiotherapie (Strahlentherapie) in der Vergangenheit