Basalzellkarzinom (Basaliom) – Einleitung
Beim Basalzellkarzinom (BZK) – umgangssprachlich Basaliom genannt – handelt es sich um eine Form des Hautkrebses, der von der Basalis der Haut (Basalzellschicht der Haut) und den Wurzelscheiden der Haarfollikel ausgeht.
Synonyme und ICD-10: basal cell carcinoma (BCC); basal cell epithelioma; basal cell epithelioma, Basalzellepitheliom; Basalioma rodens; Basalioma sclerodermiforme; Basalioma terebrans; Basalzellenkarzinom; Basalzellepitheliom; baslioma; Epithelioma basocellulare; pigmentiertes Basaliom; pigmentiertes Basalzellkarzinom; ICD-10-GM C44.-: Sonstige bösartige Neubildungen der Haut
Das BZK wächst lokal infiltrierend und destruierend (zerstörend); eine Metastasierung (Bildung von Tochtergeschwülsten) ist sehr selten.
Die Basalzellkarzinome werden zusammen mit den Plattenepithelkarzinomen auch als "weißer Hautkrebs" bezeichnet.
Es gehört zu dem nicht-melanozytären Hautkrebs (engl. Non-Melanoma Skin Cancer, NMSC).
Das Basalzellkarzinom, das spinozelluläre Karzinom und aktinische Keratosen als In-situ-Karzinome werden zunehmend auch als Keratinozytenkarzinome (KC) bezeichnet.
Es ist der häufigste maligne (bösartige) Tumor beim hellhäutigen Menschen.
Formen des Basalzellkarzinoms (BZK)
- Noduläres Basaliom: Häufigste Form, charakterisiert durch erhabene, glänzende Knoten.
- Superfizielles Basaliom: Flache, erythematöse Plaques (rötliche, flächige Erhöhung > 1,0 cm im Durchmesser), oft am Rumpf.
- Morpheaförmiges (sklerodermiformes) Basaliom: Narbenartige, harte Plaques, die tiefer infiltrieren.
- Pigmentiertes Basaliom: Dunkel gefärbte Tumoren, die ein Melanom imitieren können.
- Ulcus rodens (rodierendes Basaliom): Ulzerierende Form, die tiefere Gewebestrukturen zerstören kann.
Lokalisation
Basaliome treten bevorzugt an sonnenexponierten Stellen der Haut auf. Typische Lokalisationen sind:
- Gesicht: Besonders häufig an der Nase, den Augenlidern, den Ohren, den Lippen und der Stirn.
- Kopfhaut: Besonders bei Männern mit Glatze.
- Hals: Oft an den Seiten oder im Nackenbereich.
- Rumpf: Seltener als im Gesicht, aber auch am Oberkörper und Rücken möglich.
- Extremitäten: Sehr selten an Armen und Beinen.
Epidemiologie
Geschlechterverhältnis: Überwiegend männliche Personen mit einem Durchschnittsalter von 60 Jahren mit deutlicher Tendenz zur früheren Manifestation [1]
Häufigkeitsgipfel: Das Maximum des Auftretens des Basalzellkarzinoms liegt um das 60. Lebensjahr; tritt zunehmend auch bei jüngeren Patienten (kleiner 40 Jahre) auf
Prävalenz (Krankheitshäufigkeit): Diese liegt bei 0,1 % in Deutschland.
Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen)
- Deutschland, Schweiz, Italien: > 200 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner pro Jahr.
- USA: 170 pro 100.000 Einwohner pro Jahr.
- Australien: > 800 pro 100.000 Einwohner pro Jahr.
Verlauf und Prognose
Das Basalzellkarzinom tritt vorwiegend im Kopf-Hals-Bereich, zu 80 % im Gesicht, auf. Es wächst lokal infiltrierend und zerstörend, d. h. es dringt in umliegendes Gewebe ein und zerstört dieses. Metastasierung ist sehr selten (0,003-0,55 %). Häufig treten multiple Basalzellkarzinome auf.
Bei Auftreten von multiplen Basalzellkarzinomen vor dem 20. Lebensjahr sollte eine Abklärung zum Ausschluss eines Basalzellkarzinomsyndrom – eine autosomal-dominant vererbte Multisystemerkrankung, erfolgen [S2k-Leitlinie].
Prognose
Die Prognose ist in der Regel gut. Die Heilungsrate für nicht-metastasierte Basalzellkarzinome liegt bei über 90 %. Unbehandelt wächst das Basalzellkarzinom infiltrativ und kann benachbartes Gewebe wie Knochen und Knorpel zerstören.
Therapie
- Primär chirurgische Therapie mit dem Ziel einer 5-jährigen Rezidivfreiheit in 95 % der Fälle.
- Alternative Behandlungen: Strahlentherapie, photodynamische Therapie, topische Behandlungen (z. B. Imiquimod, 5-Fluorouracil) bei oberflächlichen Formen.
- Nachsorge: Regelmäßige dermatologische Kontrollen zur frühzeitigen Erkennung von Rezidiven oder neuen Basalzellkarzinomen. Ein Rezidiv tritt meist in den ersten drei Jahren nach der Behandlung auf.
Literatur
- Wetzig T, Maschke J, Kendler M et al.: Treatment of basal cell carcinoma. J Dtsch Dermatol Ges 2009 Dec;7(12):1075-82; quiz 1083. doi: 10.1111/j.1610-0387.2009.07097.x.
Leitlinien
- Patientenleitlinie: Prävention von Hautkrebs; Ratgeber für Patientinnen und Patienten. März 2016. Leitlinienprogramm Onkologie
- S2k-Leitlinie: Basalzellkarzinom der Haut. (AWMF-Registernummer: 032-021), Januar 2024 Langfassung