Analkrebs (Analkarzinom) – Medikamentöse Therapie
Therapieziel
- Heilung bzw. Verbesserung der Prognose
Therapieempfehlungen [S3-Leitlinie]
- Beachte: Eine HPV-Impfung mit dem Ziel eines therapeutischen Nutzens im Rahmen der Behandlung des Analkarzinoms soll vor, während oder nach der regulären Behandlung von Patienten mit Analkarzinom nicht durchgeführt werden.
- Analkarzinom der Stadien II-III
- Im Rahmen der kombinierten Radiochemotherapie (RCT; Kombination aus Strahlentherapie und Chemotherapie) zur Behandlung von Analkarzinomen kann alternativ zu einem Chemotherapie-Regime aus Mitomycin und 5-FU ein Chemotherapie-Regime aus Cisplatin und 5-FU erwogen werden
- Im Rahmen der kombinierten Radiochemotherapie soll keine Induktionschemotherapie (Form der Chemotherapie, die zunächst auf eine akute Verkleinerung des Tumorvolumens bzw. der Tumorzellzahl zielt) und Erhaltungschemotherapie durchgeführt werden.
- Analkarzinom im Stadium IV (Fernmetastasen/Tochtergeschwülste, die in einem entfernteren Gewebe angesiedelt sind)
- ggf. Platin-basierte Chemotherapie
- Bei synchron metastasiertem Analkarzinom kann in Abhängigkeit von der Tumorlast und Symptomatik eine additive lokale Therapie für den Primärtumor erwogen werden.
- Palliativtherapie
Als Behandlungsstandard gilt: Bestrahlung des Tumors, der Leisten- und Beckenlymphknoten (Gesamtdosis von 50,4-59,4 Gy) und eine simultane intravenöse Chemotherapie (5-Fluorouracil an Tag 1-4 sowie Tag 29-32 und Mitomycin C an Tag 1 und 29) [1].
Weitere Hinweise
- Lokal rezidivierte oder metastasierte Analkarzinom: Die Standardchemotherapie lässt sich durch Zugabe eines Checkpoint-Inhibitors in ihrer Wirkung verbessern [2].
Supplemente (Nahrungsergänzungsmittel; Vitalstoffe)
Geeignete Nahrungsergänzungsmittel für das Immunsystem sollten die folgenden Vitalstoffe enthalten:
- Vitamine (A, C, E, D3, K, B1, B2, Niacin (Vitamin B3), Pantothensäure (Vitamin B5), B6, B12, Folsäure, Biotin)
- Mineralstoffe (Calcium, Chlorid, Kalium, Magnesium, Natrium, Phosphor)
- Spurenelemente (Chrom, Eisen, Fluorid, Jod, Kupfer, Mangan, Molybdän, Selen, Zink)
- Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren: Alpha-Linolensäure (ALA), Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA); Omega-6-Fettsäuren: Linolsäure)
- Sekundäre Pflanzenstoffe (Beta-Carotin, Flavonoide (Citrusfrüchte), Lycopin (Tomaten), Proanthocyanidine (Cranberrys), Polyphenole)
- Weitere Vitalstoffe (Probiotische Kulturen: Laktobazillen, Bifidobakterien)
Beachte: Die aufgeführten Vitalstoffe sind kein Ersatz für eine medikamentöse Therapie. Nahrungsergänzungsmittel sind dazu bestimmt, die allgemeine Ernährung in der jeweiligen Lebenssituation zu ergänzen.
Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.
Literatur
- Loch H, Loch F. Analkarzinom. Coloproctology 2019; 4 Print ISSN: 0174-2442 Elektronische ISSN: 1615-6730 https://doi.org/10.1007/s00053-019-0372-y
- Rao S et al.: POD1UM-303/InterAACT 2: Phase III study of retifanlimab with carboplatin-paclitaxel (c-p) in patients (Pts) with inoperable locally recurrent or metastatic squamous cell carcinoma of the anal canal (SCAC) not previously treated with systemic chemotherapy (Chemo) Barcelona 2024 ESMD Abstract LBA2
Leitlinien
- S3-Leitlinie: Kolorektales Karzinom. (AWMF-Registernummer: 021-007OL), Januar 2019 Kurzfassung Langfassung