Überbein (Ganglion) – Operative Therapie
Ein Ganglion (Überbein) ist eine gutartige Zystenbildung, die von der Gelenkkapsel oder einer Sehnenscheide ausgeht. Es ist mit einer gallertartigen Flüssigkeit gefüllt und tritt häufig an Handgelenken, Fingergelenken oder Fußgelenken auf. Die Therapie richtet sich nach den Beschwerden, der Lokalisation und den funktionellen Einschränkungen.
Operative Therapie
- Komplette Entfernung des Ganglions (operative Exstirpation):
- Indikation:
- Schmerzen oder Beschwerden, die auf konservative Maßnahmen nicht ansprechen.
- Funktionseinschränkungen der betroffenen Körperregion.
- Ästhetische Beeinträchtigungen auf Wunsch des Patienten.
- Vorgehen:
- Chirurgische Entfernung des Ganglions einschließlich seines Stiels, um das Risiko eines Rezidivs (Wiederauftretens) zu minimieren.
- Die Operation erfolgt in der Regel minimalinvasiv oder offen, abhängig von der Größe und Lokalisation.
- Besondere Vorsicht bei angrenzenden Nerven- oder Gefäßstrukturen (z. B. N. medianus am Handgelenk).
- Nachbehandlung:
- Ruhigstellung der betroffenen Körperregion für ca. 10 Tage.
- Anschließende physiotherapeutische Mobilisation, um Beweglichkeit und Kraft wiederherzustellen.
- Prognose:
- Die Rezidivrate nach vollständiger Entfernung liegt bei etwa 5-15 %.
- Indikation:
Konservative Therapie
- Beobachtendes Abwarten:
- Eine hohe Tendenz zur Spontanheilung rechtfertigt eine abwartende Haltung bei asymptomatischen Ganglien.
- Aspiration (Flüssigkeitsentnahme):
- Mit einer feinen Nadel wird die Flüssigkeit aus dem Ganglion abgesaugt.
- Einschränkung: Hohe Rezidivrate, da der Stiel des Ganglions bestehen bleibt.
- In Kombination mit einer Corticosteroidinjektion kann die Entzündungsreaktion reduziert werden.
- Konservative Methoden wie Zertrümmerung oder Verödung:
- Nicht empfohlen, da sie zu hohen Rezidivraten und möglichen Komplikationen führen können (z. B. Schädigung umliegender Strukturen).
Nachsorge und Prävention
- Postoperative Maßnahmen:
- Regelmäßige Wundkontrollen zur Vermeidung von Infektionen.
- Bewegungsübungen zur Verhinderung von Gelenksteifigkeit.
- Rezidivprävention:
- Schonung der betroffenen Körperregion während der Heilungsphase.
- Vermeidung von chronischen Überbelastungen, die die Entstehung eines Ganglions fördern können.
Beachte: Tendenz zur Spontanheilung
- Eine abwartende Haltung ist bei asymptomatischen oder leicht symptomatischen Ganglien häufig gerechtfertigt, da sie sich in vielen Fällen spontan zurückbilden können.
Fazit
Die operative Entfernung ist die bevorzugte Methode bei symptomatischen Ganglien, während konservative Maßnahmen wie Aspiration oder abwartendes Verhalten bei milden Fällen in Betracht gezogen werden können. Eine sorgfältige Nachsorge reduziert das Risiko von Komplikationen und Rezidiven.