Tumoren der Wirbelsäule – Differentialdiagnosen
Muskel-Skelett-System und Bindegewebe (M00-M99)
- Aneurysmatische Knochenzyste (AKZ) – tumorartige osteolytische Läsionen ("Knochenabbau") mit bis zu 14 cm3 großen dunkelrot bis bräunlichen Hohlräumen
- Morbus Paget (Osteodystrophia deformans) – Knochenerkrankung, die zu einem Knochenumbau führt und bei der es allmählich zu einer Verdickung mehrerer Knochen, meist Wirbelsäule, Becken, Extremitäten oder Schädel kommt
- Pathologische Fraktur – Spontanfraktur aufgrund pathologischer (krankhafter) Vorgänge im Knochen; z. B. Osteoporose
Neubildungen – Tumorerkrankungen (C00-D48)
- Maligne (bösartige) solide Neubildungen wie:
- Chordom (langsam und destruktiv wachsende Geschwülste der Wirbelsäule; diese entwickeln sich aus Resten der Chorda dorsalis (Notochordoa) an den Enden der Wirbelsäule. Hauptlokalisationen: Schädelbasis, Os coccygis/Steißbein)
- Chondrosarkom
- Ewing-Sarkom – überwiegend Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 10 und 18 Jahren; weitere Lokalisationen: Humerus (Oberarmknochen), Rippen, Femur (Oberschenkelknochen) und Fibula (Wadenbeinknochen)
- Fibrosarkom (Synonym: fibroplastisches Sarkom)
- Osteosarkom – überwiegend Jugendliche und junge Erwachsene (60 % unter 25 Jahren); weitere Lokalisationen: metaphysär in den langen Röhrenknochen
- Plasmozytom (multiples Myelom) – Systemerkrankung. Sie zählt zu den Non-Hodgkin-Lymphomen der B-Lymphozyten. Das multiple Myelom geht mit einer malignen (bösartigen) Neubildung von Plasmazellen und der Bildung von Paraproteinen einher
- Riesenzelltumor (Synonym: tenosynoviale Riesenzelltumoren, Synovialiome) – Tumor mit meist unklarer Dignität (ausschlaggebend für die Beurteilung der Dignität ist die Anzahl der im Tumor vorhandenen abnormalen Zellen und Mitosen)
- Benigne (gutartige) solide Neubildungen wie:
- Eosinophiles Granulom (unifokale bzw. multifokale eosinophile Granulom ist die lokalisierte Verlaufsform der Histiozytose X)
- Fibrodysplasie
- Hämangiom (Blutschwamm)
- Neurofibrom
- Osteoblastom
- Osteoidosteom
- Riesenzelltumor (s.o.)
- Knochenmetastasen (ossäre Metastasen) [Wahrscheinlichkeit von Skelettmetastasen]
- Bronchialkarzinom (Lungenkrebs) (30-50 %)
- Cervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs) (selten)
- Endometriumkarzinom (Gebärmutterkrebs) (selten)
- Harnblasenkarzinom (Blasenkrebs) (30-50 %)
- Hodenkarzinom (Hodenkrebs)
- Kolonkarzinom (Darmkrebs) (10-30 %)
- Leberzellkarzinom (8 %)
- Mammakarzinom (Brustkrebs) (> 50 %)
- Nierenzellkarzinom (Nierenkrebs) (30-50 %)
- Ösophaguskarzinom (Speiseröhrenkrebs
- Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs) (2-8 %)
- Pankreaskarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs) (5-10 %)
- Prostatakarzinom (Prostatakrebs) (> 50 %)
- Schilddrüsenkarzinom ((Schilddrüsenkrebs) (40 %)
- Leukämie (Blutkrebs)
- Lymphome – vom Lymphsystem ausgehende bösartige Neubildungen
Verletzungen, Vergiftungen und andere Folgen äußerer Ursachen (S00-T98)
- Fraktur (Knochenbruch) im Bereich der Wirbelsäule
- traumatisch bedingt