Tennisellenbogen/Golferellenbogen (Epicondylitis humeri) – Operative Therapie
Bei frustranem, konservativen Therapieversuch einer Epicondylopathia humeri radialis von mindestens 6 Monaten mit persistenten Beschwerden kann bei einem strukturell-morphologischen und klinischen Korrelat über eine operative Therapiealternative diskutiert werden [S2k-Leitlinie].
Arthroskopische (mittels Gelenkspiegelung) und offene Verfahren führen bei chronischen Fällen zu einer durchschnittlich höheren Schmerzreduktion (VAS/NRS) und besserene funktionellen Scores (DASH) als perkutane Verfahren [S2k-Leitlinie].
Operationsverfahren
1. Ordnung bei chronischen Verlauf oder Ruptur der Sehne:
- Operation nach Hohmann (Hohmann-Operation) – halbmondförmiges Release der Extensoren (Strecker), inklusive des degenerativen Gewebe vom Epikondylus humeri radialis; dabei wird die Sehne quer inzidiert (eingeschnitten)
- Operation nach Wilhelm (Wilhelm-Operation) – Denervierung nervaler Strukturen (vollständige oder partielle Unterbrechen von Nervenbahnen) am Epikondylus humeri radialis und Lösung des M. supinator vom Extensor carpi radialis brevis (ECRB); dabei wird der schmerzende Bereich denerviert (Wilhelm-Operation wird häufig mit der Hohmann-Operation kombiniert)
- Operation nach Goldie (Goldie-Operation) – die Operation ähnelt der Operation nach Hohmann; dabei wird die Sehne längs inzidiert
Mögliche Komplikationen
- Persistierende (andauernde) Beschwerden
- Iatrogene (arztbedingte) Verletzungen des lateralen Außenwand mit nachfolgender Instabilität
- Wundinfektionsrate (bei offenen Verfahren geringer als bei arthroskopischen Verfahren)
Leitlinien
- S2k-Leitlinie: Epicondylopathia radialis humeri. (AWMF-Registernummer: 187 - 052), Februar 2024 in Überarbeitung