Störungen der peripheren Band- und Muskelansätze – untere Extremität exkl. Fuß (Enthesopathien) – Prävention
Zur Prävention der Enthesopathien – entzündliche Erkrankungen der Sehnen, der Sehnenansätze am Knochen, der Schleimbeutel und Gelenkkapseln – der unteren Extremitäten muss insbesondere auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Ernährung
- Mangelhafte Versorgung mit Mikronährstoffen – Insbesondere Vitamin C, Zink und Magnesium, die für die Kollagensynthese und Heilung von Sehnen und Bändern essenziell sind.
- Übermäßiger Alkoholkonsum – Kann die Regeneration von Sehnen und Geweben beeinträchtigen.
- Falsches Schuhwerk
- Schuhe ohne ausreichende Dämpfung oder Stabilität können die Belastung auf die Sehnenansätze erhöhen.
- Körperliche Aktivität
- Mangelnder Trainingszustand – Fehlende muskuläre Vorbereitung erhöht das Risiko von Überlastungen.
- Falsches Training – Ungeeignete Techniken oder mangelndes Aufwärmen können Enthesopathien begünstigen.
- Sportarten mit Sprints und schnellem Abbremsen – Hohe Belastungen bei Sportarten wie Squash, Tennis oder Basketball.
- Überbeanspruchung – Wiederholte Belastung ohne ausreichende Erholungsphasen.
- Übergewicht (BMI ≥ 25; Adipositas)
- Erhöht die Belastung auf Sehnenansätze und Gelenke.
Medikamente
- Chinolone/Fluorchinolone/Gyrasehemmer (z. B. Ciprofloxacin) – Diese Antibiotika stehen in Verbindung mit Tendinitis (Sehnenentzündung) und Sehnenrupturen, insbesondere bei älteren Patienten und bei gleichzeitiger Kortisontherapie.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
Zur Prävention von Enthesopathien der unteren Extremität muss insbesondere auf eine korrekte Belastung der Sehnen und Gelenke geachtet werden.
- Regelmäßige Bewegung
- Gezielte Übungen zur Stärkung der Muskulatur und Verbesserung der Flexibilität, insbesondere der Oberschenkel- und Gesäßmuskulatur.
- Aufwärmen vor dem Sport – Mindestens 10 Minuten, um die Belastbarkeit der Sehnen und Muskeln zu verbessern.
- Optimierung des Trainingsplans
- Anpassung der Intensität und Dauer von Trainingseinheiten, um Überlastung zu vermeiden.
- Einführung von Krafttraining zur Stabilisierung der Gelenke und Sehnen.
- Schuhwerk
- Verwendung von Schuhen mit guter Dämpfung und Stabilität, die den Fuß ausreichend unterstützen.
- Ernährung
- Ausreichende Zufuhr von Kollagen fördernden Nährstoffen, z. B. Vitamin C und Proteinen.
- Omega-3-Fettsäuren zur Reduktion entzündlicher Prozesse.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention richtet sich an Personen mit ersten Beschwerden, um entzündliche Veränderungen an Sehnen und Ansätzen zu vermeiden.
- Früherkennung von Überlastungsbeschwerden – Bei ersten Anzeichen von Schmerzen oder Entzündungen in den Sehnenbereichen sollte das Training angepasst werden.
- Gezielte Physiotherapie – Übungen zur Entlastung und gezielten Stärkung betroffener Strukturen.
- Medikamentöse Therapie bei Bedarf – Entzündungshemmende Medikamente (NSAR) können bei akuten Beschwerden eingesetzt werden.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention zielt darauf ab, wiederholte Entzündungen und strukturelle Schäden bei bestehenden Enthesopathien zu minimieren.
- Rehabilitation nach Verletzungen
- Individuelles Rehabilitationsprogramm mit Schwerpunkt auf Muskelaufbau und Wiederherstellung der Beweglichkeit.
- Langfristige Anpassung des Trainings – Vermeidung von Überlastung durch angepasste Trainingspläne.
- Verwendung orthopädischer Einlagen – Entlastung der Sehnenansätze durch individuell angepasste Einlagen.