Speichenbruch (Radiusfraktur) – Medizingerätediagnostik
Obligate Medizingerätediagnostik
- Röntgenaufnahmen des Handgelenks mit Unterarm am Handbrett anterior-posterior (ap; Strahlengang von vorne nach hinten) und lateral (seitlich) mit Vergleich der Gegenseite (dabei Schulterabduktion von 90°, Ellenbogen in Mittelstellung gebeugt)
- Fraktursonographie (Ultraschall von Knochenbrüchen) zur Darstellung von Pathologien ("krankhaften Veränderungen"), die an der kortikalen Oberfläche (röhrenförmigen, äußeren Knochen) sichtbar sind sowie zur Beurteilung von Achsenabweichungen und Weichteilverletzungen (Hämatomen/Blutergüsse, Gelenkergüsse) – v. a. in der Kindertraumatologie/im Wachstumsalter:
- röntgenfreie Diagnostik und Therapiesteuerung (u. a. handgelenksnahe Frakturen/Frakturen des distalen Unterarms/Sensitivität (Prozentsatz erkrankter Patienten, bei denen die Krankheit durch die Anwendung des Tests erkannt wird, d. h. ein positives Testresultat auftritt) von 96 % und einer Spezifität (Wahrscheinlichkeit, dass tatsächlich Gesunde, die nicht an der betreffenden Erkrankung leiden, durch das Verfahren auch als gesund erkannt werden) von 97 % [1, 2])
Fazit: Sonographie kann Röntgen bei distalen Unterarmfrakturen ersetzen.
- röntgenfreie Diagnostik und Therapiesteuerung (u. a. handgelenksnahe Frakturen/Frakturen des distalen Unterarms/Sensitivität (Prozentsatz erkrankter Patienten, bei denen die Krankheit durch die Anwendung des Tests erkannt wird, d. h. ein positives Testresultat auftritt) von 96 % und einer Spezifität (Wahrscheinlichkeit, dass tatsächlich Gesunde, die nicht an der betreffenden Erkrankung leiden, durch das Verfahren auch als gesund erkannt werden) von 97 % [1, 2])
Fakultative Medizingerätediagnostik ‒ in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, der körperlichen Untersuchung, Labordiagnostik und der obligaten Medizingerätediagnostik ‒ zur differentialdiagnostischen Abklärung
- Computertomographie (CT; schnittbildgebendes Verfahren (Röntgenaufnahmen aus verschiedenen Richtungen mit rechnerbasierter Auswertung), besonders gut geeignet zur Darstellung von knöchernen Verletzungen) – zur Beurteilung der Gelenkflächenkongruenz sowie bei unklaren Befunden bzw. zur Beurteilung einer Gelenkbeteiligung bzw. Trümmerzone (zur Operationsplanung)
- Magnetresonanztomographie (MRT; computergestütztes Schnittbildverfahren (mittels magnetischer Felder, das heißt ohne Röntgenstrahlung); besonders gut geeignet zur Darstellung von Weichteilverletzungen) – bei Verdacht auf ligamentäre (bandbedingte) Verletzungen, Knorpelläsionen
- Sonographie (Ultraschalluntersuchung) – zur Repositionskontrolle
Literatur
- Eckert K, Ackermann O, Schweiger B, Radeloff E, Liedgens P (2012) Sonographic diagnosis of metaphyseal forearm fractures in children: a safe and applicable alternative to standard X-rays. Pediatr Emerg Care. 2012 Sep;28(9):851-4. doi: 10.1097/PEC.0b013e318267a73d.
- Ackermann O, Liedgens P, Eckert K, Chelangattucherry E, Husain B, Ruchholtz S (2009) Sonographische Diagnostik von metaphysären Wulstbrüchen. Unfallchirurg 112:706-711