Sklerodermie – Medizingerätediagnostik
Fakultative Medizingerätediagnostik – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und den obligaten Laborparametern – zur differentialdiagnostischen Abklärung
- Abdomensonographie (Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane)
- bei Verdacht auf Beteiligung des Gastrointestinaltraktes (Magen-Darm-Trakt) (klinische Symptomatik: Dyspepsie (Reizmagen), Dysphagie (Schluckstörung), Gewichtsverlust, Diarrhoe (Durchfall))
- bei Verdacht auf renale Krise (erhöhter Blutdruck, Kreatininanstieg)
- Computertomographie des Thorax/Brustkorb (Thorax-CT); hier bevorzugt: hochauflösendes Computertomogramm (High Resolution Computed Tomography, HRCT; Schichtdicke ≤ 2 mm); ohne Kontrastmittelgabe [Nachweis einer Interstitiellen Lungenerkrankung (ILD); diese hat Einfluss auf die Prognose von Patienten mit einer Systemischen Sklerose (SSc): Lunge: milchglasartige Trübungen der Lunge (= Alveolitis/Lungenbläschenentzündung)] (Verfahren gilt als Goldstandard)
- Computertomographie (CT; schnittbildgebendes Verfahren (Röntgenaufnahmen aus verschiedenen Richtungen mit rechnerbasierter Auswertung)) – bei Verdacht auf Organbeteiligung
- Röntgenaufnahme des Thorax (Röntgen-Thorax/Brustkorb), in zwei Ebenen – bei Verdacht auf Lungenbeteiligung [nicht ausreichend sensitiv: HRCT (s. o.) ist vorzuziehen]
- Perfusions‑/Ventilationsszintigraphie – zum Ausschluss einer chronischen thromboembolischen pulmonalen Hypertonie (durch thrombose- bzw. emboliebedingter Lungenhochdruck)
- Ösophagogastroduodenoskopie (endoskopische Untersuchung der Speiseröhre (Ösophagus), des Magens (Gaster) und des Zwölffingerdarms (Duodenum) und Koloskopie (Darmspiegelung) – bei Verdacht auf Beteiligung des Gastrointestinaltraktes (Magen-Darm-Trakt)
- Echokardiographie (Echo; Herzultraschall) ‒ bei Verdacht auf Herzbeteiligung und pulmonale arterielle Hypertonie (PAH; Druckerhöhung im Lungenarteriensystem)
- Elektrische Impedanzanalyse (Messung der Körperkompartimente/Körperzusammensetzung) – zur Bestimmung von Körperfett, extrazellulärer Körpermasse (Blut- und Gewebeflüssigkeit), Körperzellmasse (Muskel- und Organmasse) und Gesamtkörperwasser inkl. Body-Mass-Index (BMI; Körpermasse-Index) und Taille-Hüft-Verhältnis (THV)
- Nagelfalzmikroskopie (Veränderungen der Gefäße unter dem Mikroskop) – zum Nachweis des Raynaud-Syndroms
- Spirometrie (Basisuntersuchung im Rahmen der Lungenfunktionsdiagnostik) und Bestimmung der Diffusionskapazität – bei Verdacht auf Lungenbeteiligung (klinische Symptomatik: Dyspnoe (Atemnot), Husten, Belastungsinsuffizienz) [deckt nur fortgeschrittene, meist restriktive Veränderungen auf]
Frühe Änderung der Lungenfunktion lässt sich mit der Bestimmung der CO-Diffusionskapazität feststellen. Diese lässt Aussagen über den Sauerstoffaustausch in der Lunge zu. - Gastroskopie (Magenspiegelung)/Koloskopie (Darmspiegelung) – gastrointestinale Blutung (Magen-Darm-Blutung)
- Arthrosonographie (Gelenkultraschall) ggf. auch konventionelle Röntgenuntersuchung – bei Arthralgien (Gelenkschmerzen), Gelenkschwellungen
- Speicheldrüsensonographie (Ultraschall der Speicheldrüsen) und Schirmer-Test (Messung der Tränenproduktionsmenge; dazu wird ein 5 mm breiter und 35 mm langer Filterpapierstreifen (Lackmuspapier) in den äußeren Lidwinkel in den Bindehautsack eingehängt; nach 5 Minuten wird die Strecke abgelesen, die die Tränenflüssigkeit im Papierstreifen zurückgelegt hat; eine Xerophthalmie (Austrocknung der Binde- und Hornhaut des Auges) liegt vor bei einer Strecke < 10 mm) – beim Sicca-Syndrom (" trockene Auge")
- Rechts- und Linksherzkatheter – zum Ausschluss einer koronaren Herzkrankheit (KHK; Herzkranzgefäßerkrankung)