Senk-Spreizfuß (Pes transversoplanus) – Einleitung

Der Senk-Spreizfuß ist eine erworbene Fußdeformität, bei der sowohl das Längs- als auch das Quergewölbe des Fußes abgeflacht sind. Formabweichungen der Füße können auch angeboren sein.

Synonyme und ICD-10:

  • Pes planotransversus; ICD-10-GM M21.67: Sonstige erworbene Deformitäten des Knöchels und des Fußes
  • ICD-10-GM Q66.8: Sonstige angeborene Deformitäten der Füße

Hauptsächlich tritt der Senk-Spreizfuß nicht angeboren auf. Er zählt neben dem Spreizfuß mit zu den häufigsten erworbenen Fußdeformitäten.

Formen des Senk-Spreizfußes

Leichter Senk-Spreizfuß

  • Geringe Abflachung des Längs- und Quergewölbes.
  • Häufig symptomlos, kann jedoch bei längerer Belastung zu Beschwerden führen.

Moderater Senk-Spreizfuß

  • Deutliche Abflachung des Längs- und Quergewölbes.
  • Schmerzen und Beschwerden treten häufiger auf, insbesondere bei körperlicher Aktivität.

Schwerer Senk-Spreizfuß

  • Stark ausgeprägte Abflachung des Längs- und Quergewölbes.
  • Dauerhafte Schmerzen und Funktionsstörungen, häufig begleitet von sekundären Deformitäten wie Hallux valgus.

Ätiologie (Ursachen)/Pathogenese (Krankheitsentstehung)

  • Erworbene Ursachen:
    • Übergewicht: Erhöht den Druck auf die Fußgewölbe.
    • Ungeeignetes Schuhwerk: Schuhe mit hohen Absätzen oder unzureichender Unterstützung.
    • Längeres Stehen oder Gehen: Besonders auf harten Oberflächen.
    • Schwangerschaft: Durch Gewichtszunahme und hormonelle Veränderungen, die die Bänder lockern.
  • Genetische Prädisposition: Familiäre Häufung von Fußdeformitäten.

Epidemiologie

Geschlechterverhältnis: Frauen sind häufiger betroffen als Männer, insbesondere aufgrund der Prävalenz von High Heels und modischem, aber unergonomischem Schuhwerk.

Altersverteilung: Der Senk-Spreizfuß tritt meist im Erwachsenenalter auf, kann aber auch bei Kindern und Jugendlichen diagnostiziert werden, insbesondere wenn frühzeitig nicht ergonomisches Schuhwerk getragen wird.

Prävalenz (Krankheitshäufigkeit): Angeborene Fußdeformitäten haben eine Prävalenz von 3-4 % in Deutschland. Der Senk-Spreizfuß ist eine der häufigsten erworbenen Fußdeformitäten und tritt hauptsächlich nicht angeboren auf.

Verlauf und Prognose

Verlauf

  • Der Senk-Spreizfuß zeigt einen chronischen Verlauf mit zunehmender Abflachung der Fußgewölbe.
  • Unbehandelt kann es zu einer Verschlechterung der Symptome und Entwicklung sekundärer Deformitäten wie Hallux valgus kommen.
  • Schmerzen und funktionelle Einschränkungen nehmen mit der Zeit zu.

Prognose

  • Konservative Behandlung: Bei frühzeitiger Diagnose und konsequenter Anwendung konservativer Maßnahmen ist die Prognose gut, und eine deutliche Linderung der Symptome kann erreicht werden.
  • Operative Behandlung: Bei schwereren Fällen oder Versagen der konservativen Therapie kann eine Operation erforderlich sein, um die Funktion und Lebensqualität zu verbessern.
  • Langfristige Prognose: Mit geeigneter Behandlung können die meisten Patienten eine gute Lebensqualität erreichen. Regelmäßige Kontrollen und Anpassungen der Therapie sind jedoch notwendig, um eine Verschlechterung zu verhindern.